Die Knechte nahmen die rechte Hand des Herrn und legten sie auf das Loch, das sie in den Kreuzbalken gebohrt hatten und schlugen einen harten Nagel durch sie hindurch. Dann nahmen sie die andere Hand und zogen sie mit Stricken auf das andere Loch, denn das war viel zu fern gebohrt und schlugen auch hier den harten Nagel ein. Darnach banden sie ihm Stricke an seine heiligen Füße und zogen sie auf das unterste Loch am Kreuze, das auch zu fern gebohrt war und schlugen den Nagel ein. Und also zogen sie dem Herrn seinen heiligen Leichnam auseinander, daß kein Glied an seiner Stelle bleiben mochte, sondern alle von einander getrieben und gerissen wurden. So wurde die Weissagung von dem Osterlamm erfüllt, die spricht: daß ihm kein Bein zerbrochen werden sollte. So wurden auch Jesu, dem wahren Osterlamm, die Gebeine nicht gebrochen, aber sie wurden ihm aus den Achseln und allen Gelenken also ausgezogen, daß sein heiliger Leichnam recht war wie eine aufgezogene
Franz Joseph Holzwarth: Passionsbilder. Franz Kirchheim, Mainz 1856, Seite 88. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Holzwarth_Passionsbilder.djvu/94&oldid=- (Version vom 1.8.2018)