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Erster Auftritt.
(Freier Platz am Ende des Dorfes, vor der Wohnung des Müllers.)
Der Müller. Die Müllerin.

Müller (im Heraustreten). Laß uns heraus gehen, es ist nicht meines Thuns in den vier Mauern!

Müllerin. Da d’rinnen kann man auch reden, sich einander vernehmen und ansehen, hier aber nehmen Luft und Lärm die Worte vom Munde weg.

Müller. Die Wolken ziehen, wie unsere Gedanken und Wünsche, frisch fort, weiter hinaus! Lärm ist noch zur Zeit nicht da; denn Alle sind heimgegangen und reden sich aus weit und breit, und beschließen, was zu thun ist.

Müllerin. So sollten wir’s auch. – Gethan muß werden. Wem Gutes widerfahren ist, der thue Gutes.

Müller. Hier, unter Gottes freiem Himmel, sei das bedacht. Was recht ist und ehrbar, was wohlgefällig ist und wohlthuend – das erdenkt sich nirgend besser, und gedeiht nirgend besser, als wenn man frisch hinauf blickt in das klare Blau!

Müllerin. O ja – und da kommt dort ein Wagen mit Korn, will nach der Mühle zu –

Müller (hinaus deutend). Dort walten die großen Flügel – fahrt zu!

Müllerin. D’rinnen schreien die Kinder mit ihren Spielgenossen –

Müller. Sie jauchzen für Freude –

Müllerin. Springen über Kisten und Kasten –

Müller. Aus freudigem Gemüth –

Müllerin. Zerbrechen und zerschlagen –