Karl Leberecht Immermann: Waldmährchen. In: Schriften, Band 10: Münchhausen, Theil 3. S. 141-186 | |
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und von Mordthaten, die Niemand gesehen, als die Vögel:
Sie fliegen wohl über den Kreuzweg hin,
Schaut Keiner nach ihnen hin!
Dann setzten sie sich auf den Zweigen straff zurecht, kuckten den Schüler spöttisch an und zwei freche Kohlmeisen riefen: Da steht der Zauberer und hört uns zu und weiß nicht, was mit ihm geschieht; nun, der wird Augen machen! – Der wird Augen machen! schrie der ganze Haufen und flog mit einem Gezwitscher davon, welches wie ein halbes Lachen klang.
Indem bekam der Schüler einen Wurf in das Gesicht, er blickte empor, da sah er ein ungeschliffenes Eichhorn, das hatte ihm die hohle Nuß auf die Stirne geworfen, lag platt auf seinem Aste auf dem Bauche, stierte ihm in’s Gesicht, und rief: Die hohle für dich, die volle für mich! – Ihr ungezogenes Gesindel, laßt den fremden Herrn doch zufrieden! rief eine schwarz und weiße Elster, die wackelnd durch das Gras herzugeschritten kam. Sie setzte sich dem Schüler auf die Schulter und sagte ihm in’s Ohr: Ihr müßt nicht uns Alle nach jenen unhöflichen Bestien beurtheilen, gelahrter Herr,
Karl Leberecht Immermann: Waldmährchen. In: Schriften, Band 10: Münchhausen, Theil 3. S. 141-186 . Schaub, Düsseldorf 1839, Seite 163. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Immermann_Waldmaehrchen.djvu/23&oldid=- (Version vom 1.8.2018)