Seite:Jahresbericht der Schlesischen Gesellschaft 097 008.jpg

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bloß der Gesellschaft selbst ein würdiges Heim bietet, sondern auch von anderen gemeinnützigen Vereinen und vielen Privatleuten dankbar benutzt wird.

So manche Seiten seiner Tätigkeit, wie etwa die Beteiligung an kirchlichen Körperschaften, muß ich übergehen, aber das Bild würde unvollständig sein, wenn wir nicht auch des Menschen gedenken wollten, seiner immer gleichmäßigen und Behagen verbreitenden Heiterkeit, die sich kaum jemals erschüttern ließ; und in diesem Zusammenhang möchte ich sein Familienleben nennen, das für alle die von mir geschilderte Tätigkeit die Voraussetzung und den Hintergrund bildet. Hier in der Heimat hat er die Gattin gefunden und 52 glückliche Jahre mit ihr verlebt, hat drei reichbegabte Kinder heranwachsen und in angesehene Stellungen eintreten sehen, den ältesten Sohn sogar als Kollegen an unserer Universität neben sich gehabt. Sein Heim war ein Mittelpunkt schöner Geselligkeit, und viele haben an seinem Herde sitzen und den Segen seines Familienglückes empfinden dürfen.

Nun ist dieser rastlose Geist zur ewigen Ruhe eingegangen, die immer tätige Hand hat die Feder hingelegt, seine Stimme wird nicht mehr diesen Saal füllen. Und doch ziemt es uns nicht zu trauern, sondern dankbar zu sein für den ungewöhnlichen Reichtum, der diesem Leben beschieden war und der ein Segen für so viele geworden ist. In den Annalen unserer Universität und in der Geistesgeschichte unserer Stadt und Provinz wird der Name Richard Förster fortleben und Vielen ein Ansporn und Vorbild sein.

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Kroll: Richard Foerster (Nachruf). , Breslau 1919–1924, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jahresbericht_der_Schlesischen_Gesellschaft_097_008.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)