Seite:Johann Paul Kolbeck – Abhandlung über Taubenzucht, 1821.pdf/38

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also auch nicht wissen, ob er zu viel oder zu wenig Futter gebe etc. Der erste Erfinder davon mag wohl die gute Absicht dabei gehabt haben, seine Tauben vor Mardern, Wieseln, Katzen etc. zu schützen; er berechnete aber nicht, wie viele durch Eulen bei Nachtszeit herausgeholet werden können, die sich leichter einen köstlichen Schmaus aus dem freyen, von allen Seiten mit Löchern versehenen Taubenboden, als mit Lebensgefahr ein Stück Speck aus dem tiefen Kamin holen. Zu dem kann der Taubenhaltende nicht wissen, ob sein Taubenschlag groß genug sey, weil er die Anzahl seiner Tauben nicht kennt; daher flüchten sich die Tauben so gerne aus dergleichen Schlägen nach den Thürmen, Städlen und Hausböden.

Für Feldtauben wähle man einen Giebel im Wohnhause, oder einen hohen Stall, worinnen Pferde oder Rindvieh stehen, welche die Morgen- oder Mittagssonne haben. Das Ausflugloch sei wenigstens 6 Fuß vom Dache entfernt, und habe einen Fuß im Vierecke. Am Loche vorne müssen zwei runde Stangen befestiget seyn, welche zwei Zoll stark und vier Fuß lang sind. Bretter und dergleichen Dinge, worauf Katzen etc. vom Dache aus oder von einer andern Richtung her springen können, müßen sorgfältigst vermieden werden. Die