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Beziehung zu den einflussreichsten Persönlichkeiten allerorts mittels der Bande der Freundschaft und Gastlichkeit, hatte er sich ganz besonders den Araberkönig durch die Heirat mit seiner Verwandten verbunden und durfte sogar, als er den Kampf gegen Aristobulus unternahm, seine Kinder zu ihrer persönlichen Sicherheit ihm zuschicken. 182 Nachdem Cassius auch noch den Alexander zu einem friedlichen Abkommen gezwungen hatte, kehrte er an den Euphrat zurück, um die Parther an einer feindlichen Ueberschreitung des Stromes zu hindern. Doch darüber bei anderer Gelegenheit.


Neuntes Capitel.
Untergang des Atistobulus und Alexander. Antipaters Gunstbewerbung bei Cäsar.

183 (1.) Als Cäsar nach der Flucht des Pompejus und des Senates über das ionische Meer sich der Stadt Rom und der Weltherrschaft bemächtigt hatte, gab er dem gefangenen Aristobulus die Freiheit und schickte ihn an der Spitze von zwei Legionen nach Syrien, weil er durch dessen Persönlichkeit diese Provinz, wie auch das ganze Gebiet von Judäa auf eine leichte Weise an sich zu ziehen hoffte. 184 Der Neid war aber schneller, als der Eifer des Aristobulus und die hoffnungsvollen Pläne Cäsars. Ersterer wurde nämlich von heimlichen Anhängern des Pompejus vergiftet und hatte die längste Zeit nicht einmal eine Grabstätte in heimatlicher Erde, sondern ward nur als Leiche in Honig conserviert, bis Antonius ihn nach Judäa schicken und in den königlichen Grüften bestatten ließ.

185 (2.) Auch sein Sohn Alexander fand ein elendes Ende unter dem Beile des Scipio, der ihn zu Antiochia auf die schriftliche Weisung des Pompejus hin und nach vorgängiger peinlicher Klage wegen seiner staatsverbrecherischen Haltung gegen die Römer enthaupten ließ. Seine Geschwister wollte der Fürst von Chalcis am Fuß des Libanon, Ptolemäus, der Sohn des Mennäus, zu sich nehmen und schickte in dieser Absicht seinen Sohn Philippion zu ihnen nach Askalon, 186 der nun gegen den Willen der Gattin des Aristobulus den Antigonus und seine Schwestern zu seinem Vater brachte. Er heiratete hierauf die jüngere Schwester, zu der er eine tiefe Neigung gefasst hatte, ward aber auf dieses hin vom eigenen Vater aus Eifersucht ermordet, der dann über die Leiche seines Sohnes selbst zur Hochzeit mit Alexandra schritt. Mit Rücksicht auf diese Verbindung behandelte er wenigstens ihre Geschwister mit besonderer Aufmerksamkeit.

187 (3.) Antipater hatte nach der Ermordung des Pompejus die Partei gewechselt und bewarb sich jetzt um die Gunst Cäsars. Als

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Flavius Josephus: Jüdischer Krieg. Linz: Quirin Haslingers Verlag, 1901, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:JosephusBellumGermanKohout.djvu/045&oldid=- (Version vom 9.2.2020)