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Seite:Journal des Luxus und der Moden 1807 Seite 236-249.djvu/12

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Ferne wähnt man Rom und einen Theil der Tiber zu erblicken. Durch die im Vordergrunde angebrachten Figuren hat uns Hr. Kaatz in die schöne Vorzeit versetzt, wo die Kunst noch aus den Händen der Liebe den süßesten Lohn empfieng.

Umgeben von ihren Heerden, die zwischen Aloen und andern blühenden Pflanzen am Ufer des Teverone, vormals Anio, weiden, scheinen zwei junge Hirten , wovon der eine auf eine Anhöhe gelagert, die Schallmey bläst, der andere auf einem Esel sitzend, die Guitarre spielt, einen Wettkampf zu beginnen. Vor ihnen sitzt eine junge Hirtin, die einen Blumenkranz mit der Linken emporhält, bereit, ihn auf das Haupt des vielleicht geliebten Siegers zu setzen.

Die schöne Ausführung des Ganzen macht einen lieblichen Eindruck auf den Beschauer, und bei öfters wiederholtem Anblick des Bildes entdeckt man gewiß jedesmal neue Schönheiten. Mit sehnsuchtsvollem Vergnügen erwartet man daher die zweite Landschaft dieses Künstlers, die nächstens ausgehangen werden wird.

Hr. Klengel hat sich diesmal vorzüglich in Viehstücken gezeigt, und deren drei geliefert, die in der Composition und Ausführung den geübten Meister verkünden. Eins davon, wo verschiedenes Vieh von seinen Hütern auf einer hart an einem großen See vorbeiführenden Straße nach dem Vordergrunde zu, getrieben wird, ist wegen der bewundernswürdigen Haltung seiner Formen vorzüglich schön.

Dieselbe vortreffliche Haltung reißt auch in der bis

Empfohlene Zitierweise:
Unbekannt: Gemälde-Ausstellung in Dresden 1807. Landes-Industrie-Comptoir, Weimar 1807, Seite 246. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Journal_des_Luxus_und_der_Moden_1807_Seite_236-249.djvu/12&oldid=- (Version vom 10.9.2024)