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Gemälde-Ausstellung in Dresden 1807

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Textdaten
Autor: Unbekannt
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Titel: Gemälde-Ausstellung in Dresden 1807
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aus: Journal des Luxus und der Moden
Herausgeber: Carl Bertuch
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1807
Verlag: Landes-Industrie-Comptoir
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Erscheinungsort: Weimar
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Kurzbeschreibung: Katalog der Ausstellung siehe Verzeichniß der am Friedrichstage den 5ten März 1807 in der Königl. Sächsischen Akademie der Künste öffentlich ausgestellten Kunstwerke
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[236]
Gemälde-Ausstellung in Dresden 1807.
Dresden am 10. März 1807.     

Ich erfülle Ihren Wunsch, recht bald etwas von mir über unsere diesjährige Gemälde-Ausstellung zu lesen, so schnell als möglich. Sie erhalten daher diesen Aufsatz schon in den ersten Tagen nach Eröffnung der Gallerie. Der folgende soll, wo möglich, noch ehe sie wieder geschlossen werden wird, in Ihre Hände kommen.

Nach Angabe des gedruckten Verzeichnisses, fehlen zwar noch viele der vorzüglichsten Stücke, und dies hindert mich, jede einzelne Abtheilung des Saals nach ihrem Inhalte durchzugehen. Um aber doch einem Leitfaden zu folgen, will ich Sie zuerst von den historischen Stücken, dann von den Portraits und endlich von den Landschaften [237] unterhalten. Die nämliche Ordnung werde ich auch in dem zweiten Aufsatze beobachten, und da sich meine Schilderung bloß auf Oel- und Original-Gemälde erstreckt, so will ich ganz zum Schlusse noch etwas über die vorzüglichsten Copien, Zeichnungen, Kupferstiche und plastischen Kunstwerke hinzufügen.

Unter den historischen Stücken behauptet bis jetzt unstreitig die Ermordung des Egisthus durch den Orest von Matthäi dem jüngern, der immer noch in Florenz lebt, den Vorzug. So gräßlich auch der Gegenstand des Bildes ist, so erhält es doch allgemeinen Beifall. Selbst das zartere Geschlecht weilt gern vor demselben, und spricht schaudernd, aber doch mit Entzücken davon. Die Figuren sind in halber Lebensgröße. Clitemnestra’s Ermordung ist dem gewählten Moment vorausgegangen. Auf einem Ruhebette in der Tiefe eines weiten offenen Gemachs, erblickt man ihren nur zur Hälfte bedeckten Leichnam mit der offenen Wunde in der Brust, und mit zur Erde herabhängendem vom Blute triefenden Haupte. Von dort her hat mit Beistand seines Freundes Pylades, Orest den Egisthus auf den Knieen bis in die Mitte des Saals geschleppt. Hier soll er den Manen des Agamemnons geopfert werden. Pylades, dessen Schulter der linke Arm des Egisthus krampfhaft umklammert, entreißt ihm mit der Linken das Gewand. Die Rechte, womit er ihn bei der Kehle hält, drängt das Haupt des Unglücklichen zurück, um seine Brust dem Todesstoße preiß zu geben. Bereit, ihn zu vollführen, hat Orest sich mit seiner Linken des rechten Arms des Königs bemächtigt. Halb auf ihn knieend erhebt er mit der Rechten den noch vom Blute der Mutter gerötheten Stahl zur Vollziehung seiner Rache. Etwas weiter vor, den Beschauern zur Rechten, sucht eine [238] weibliche Figur, wahrscheinlich Electra, die Schwester des Orests, mit halb nach der blutigen Scene zurückgewandtem Gesichte einen zum Beistand des Königs herbeieilenden Krieger zurückzuhalten. Auf der linken Seite erblickt man im Hintergrunde eine offene Halle, aus der Händeringend zwei Weiber der Königin auf die Straße hinausstürzen. Eine Gruppe von mehrern Personen, worunter sich nebst einem Greise ein Jüngling, der jenen auf das schreckliche Schauspiel aufmerksam zu machen scheint, besonders auszeichnet, ist in einiger Entfernung Zuschauer desselben.

Das Schrecken und Entsetzen in aller Gesichtern und Gebärden, das Vorgefühl des Todes in den bis zum Gräßlichen verzerrten Zügen des Egisthus, das rollende Auge des von Wuth und Rache belebten Orest, hat der Künstler mit Schaudern erregender Wahrheit ausgedrückt. Die Zeichnung des Bildes ist durchaus correkt; nur in der unverhältnißmäßigen Länge und Breite des Mordstahls und in der Stellung des Ruhebettes scheint ein kleiner Mißgriff statt zu finden. Die Carnation und das schöne und lebendige Colorit lassen nichts zu wünschen übrig. Auch die Gewänder und übrigen Umgebungen sind mit dem äußersten Fleiße behandelt. Kurz, Hr. Matthäi hat durch dieses Bild den kräftigsten Beweis seines fortschreitenden Talents abgelegt, und wenn er, wie man versichern will, zu den Bewerbern um die noch unbesetzte Professorstelle des verstorbenen Schönau gehört, so konnte er seinen Beruf dazu gewiß nicht überzeugender bewähren.

Des Zusammenhangs wegen sey es mir erlaubt, hier ein wenig von der mir vorgesetzten Ordnung abzuweichen, [239] und bei diesem Bilde einer Skizze[WS 1] in schwarzer Kreide zu erwähnen, die der brave Hartmann, der in diesem Jahre zum erstenmale die Ausstellung mit einigen seiner Meisterwerke geschmückt hat, schon vor einigen Jahren entwarf, und vielleicht gerade wegen ihrer Beziehung auf das Matthäische Gemälde, diesmal mit aushieng.

In dieser Skizze hat der Künstler die Dichtung, welche den Orest nach der Ermordung seiner Mutter von den Furien gepeinigt werden läßt, auf eine seiner Einsicht und Kenntnisse würdige Art versinnlicht. Ueber dem Lager des Schlummerlosen schweben die drei Eumeniden; in ihrer Mitte befindet sich der Geist der Ermordeten, der, so wie das Ganze von ihren Fackeln beleuchtet wird. Die unterste der Furien entreißt dem Orest, der im Begriff ist, von seinem Lager aufzuspringen, die vorgehaltene Decke, wodurch er seinen Augen den schrecklichen Anblick zu entziehen sucht. Im tiefen Schlafe versunken, sitzt neben des Freundes Ruhestätte der treue Pylades. Seine schuldlosen ruhigen Züge contrastiren trefflich mit der Verzweiflung des gequälten Orest. Herr Hartmann hatte schon längst die Idee, diese Skizze in Oel auszuführen. Möchte er sie doch, dies ist gewiß der Wunsch aller Kunstfreunde, recht bald zur Wirklichkeit bringen.

Das zweite historische Stück, die Marien am Grabe Jesu, ist von Röslern, der sich lange Zeit in Italien aufhielt, und dies Bild noch in Rom gemalt hat.

Nach dem gedruckten Verzeichnisse ist derselbe Gegenstand [240] auch von Hartmann behandelt worden; da er sein Gemälde aber noch nicht abgeliefert hat, so bin ich außer Stande, beide Bilder gegen einander zu vergleichen. Herr Rösler verkündet sich durch das seinige als ein denkender und einsichtsvoller Künstler. Vorzüglich schön ist die Gruppirung der Frauen, wovon die erste sich mit flehender Gebärde dem an der linken Seite des Bildes auf dem Grabe sitzenden Engel genähert hat, die zweite etwas weiter zurück steht, und die dritte sich noch am Eingange der Grabeshöhle, aus der man in das Weite hinaussieht, befindet. Nur mit der Figur des Engels und seinen nächsten Umgebungen ist man allgemein unzufrieden, und hier hat der Künstler auch wirklich gefehlt. Die Stellung dieses überirdischen Wesens ist zu gemein menschlich. Sein röthliches, mit Blau unterlegtes Gewand, das alle Erzähler der Begebenheit uns als glänzend weiß beschreiben, macht keinen guten Effect und die ihn umgebende Glorie, von der doch die Beleuchtung ausgeht, schneidet sich viel zu grell ab. Dies alles würde weniger bemerkt werden, wenn der Engel nicht die Hauptfigur wäre, auf die das Auge nothwendig zuerst fallen muß. Die übrigen Schönheiten des Bildes mildern indessen diese kleinen Unebenheiten sehr. Die interessanten Figuren der drei Marien, vorzüglich das edle Gesicht der ersten, und die schöne Stellung der eintretenden, beschwichtigen selbst den strengsten Tadler, und wenn ihm ja noch ein leiser Wunsch übrig bleibt, so kann es nur der seyn, daß der Künstler seinem Bilde ein erhöheteres und lebendigeres Colorit gegeben haben möchte.

Außer diesem Gemälde hat Hr. Rösler auch noch drei Portraits geliefert, und da ich in Ermangelung mehrerer historischen Stücke nunmehro zu dieser Gattung von Malerei [241] übergehe, so mögen die seinigen hier zuerst Platz finden.

Das Bild der Frau von der Reck, in Lebensgröße, die stehend sich an einen Sarkophag lehnt, auf dem der untergestützte rechte Arm und die hinübergelegte linke Hand ruhen, ist sehr ähnlich, und in seinen Umgebungen äußerst fleißig und sinnreich behandelt.

Eben so gelungen ist das zweite Portrait, ein Kniestück des Dichters Tiedge, den der Künstler sitzend neben einem Monumente, worauf der linke Arm ruht, dargestellt hat. Sein Mantel ist hinter ihm herabgefallen, in der linken Hand hält er eine gedruckte Brochüre und von ihr aufblickend sieht er mit vollem sprechenden Gesichte dem Beschauer ins Auge.

Weniger gefällt mir das dritte Bild, ein Portrait des Professor Göde. Zwar hat es, wie die andern, das Verdienst der Aehnlichkeit, aber in der Composition ist es verunglückt. Göde befindet sich, wie die Umgebungen zeigen, auf der Ueberfahrt nach England. Von dem Boote, worin er sitzend dargestellt ist, sieht man den innern Theil des linken Bordes und ein Stück des Seegels mit seinem Tauwerke. Die linke mit einem Handschuh bedeckte Hand sucht den Mantel, worin er sich gehüllt hat, dichter zusammen zu fassen. Diese Handlung contrastirt ungünstig mit dem unbedeckt gebliebenen Haupte.

Hr. Hartmann hat nur ein einziges Portrait, das Brustbild unsers verdienstvollen Oberlandbaumeisters Hauptmann ausgehangen. Das Bild ist sprechend ähnlich und vortrefflich ausgeführt. Keiner der ausdrucksvollen Züge [242] des geistreichen Urbildes, selbst das satyrische Lächeln nicht, das zuweilen um seinen Mund spielt, ist dem beobachtenden Künstler entgangen. Das einfache Attribut, das er dem Bilde beigelegt hat, ein Folioband des Vitruvs, worauf sich der linke Arm stützt, bezeichnet gleich kräftig das wissenschaftliche Original und den denkenden Künstler.

Von dem Hrn. von Kügelchen, der zum wahren Vergnügen aller Kunstfreunde sich Dresden zu seinem beständigen Aufenthalte gewählt zu haben scheint, werden diesmal mehrere Portraits erwartet. Bis jetzt hat er außer einem sogenannten Cabinetsstück, das fast en miniature einen zur Erde sinkenden Adonis, in eben dem Augenblicke, wo ihn der Eber tödlich verwundet hat, darstellt, und mit eben so viel Zartheit als Sorgfalt gearbeitet ist, zwei Ideale, einen Christus Kopf und den Kopf des Moses, ausgestellt. Göttliche Kraft und ernste Würde spricht uns aus den himmlischen Zügen des ersten an. Nicht ohne Ehrfurcht kann man ihm in das gebietende Auge blicken. Fleisch und Haar, vorzüglich der schön gekräuselte braune Bart sind meisterhaft gearbeitet. Das Purpurgewand und der mit goldenen Sternen besäete Aufschlag desselben, heben Gesicht und Hals vortrefflich heraus.

Der Kopf des Moses findet fast noch allgemeinern Beifall. Kaum läßt sich aber auch eine interessantere Gesichtsbildung denken. Der lebendige Geist, der aus diesen Augen strahlt, verkündet den Gottgeweihten und den großen Gesetzgeber seiner Nation. Durch das gebleichte Haar, das in dünnen Locken auf dem Scheitel steht, und um die Schläfe spielt, von Mund und [243] Kinn aber in einem starken Bart auf die Brust fließt, treten die gehaltvollen, fast jugendlichen Züge kräftig und wunderbar hervor. Mit innigem Vergnügen weilt jeder gern vor diesem schönen Kopfe, und gewiß nicht ohne Rückblick verläßt ihn der, der sich von ihm trennt.

Auch Hr. Matthäi hat diesesmal auf einem großen Tableau zwei Portraitfiguren in Lebensgröße geliefert. Den Baron von Schubarth und seine Gattin, die so eben einen Theil des Monte nero ersteigen. Der Baron befindet sich bereits auf ebenem Boden, die Baronesse an seinem Arme hängend, scheint noch im Aufsteigen begriffen zu seyn. Diese Idee, welche keine gut ins Auge fallende Gruppirung hervorbringt, thut dem sonst mit großem Fleiße behandelten Bilde einigen Abbruch. Das in Hinsicht der kaum zu bemerkenden Unebenheit des Weges zu sehr gebogene Knie der Dame und der zu weit zurückgestreckte rechte Fuß lassen beim ersten Anblicke die Stellung ganz falsch beurtheilen. Außer diesem kleinen Mißgriffe ist das Bild sehr brav gearbeitet.

Unser Veteran Graf hat leider nur ein einziges Portrait, das wohlgetroffene Brustbild des Dichters Mahlmann ausgehangen, doch scheint es noch nicht ganz ausgemalt zu seyn.

Von Pochmann ist ebenfalls nur ein einziges Brustbild oben, das unsern beliebten und geschätzten Buffo bei der italienischen Oper Buonaveri darstellt. Das Bild ist sehr ähnlich, nur etwas zu jugendlich und nicht kräftig genug. Die jovialischen Züge des Originials hat der Künstler sehr gut aufgegriffen, aber [244] ein gewisser Geist, der darin herrscht, und uns den Mann beim ersten Anblicke als denkenden Komiker andeutet, scheint ihm entgangen zu seyn.

Unter den angehenden Künstlern hat sich ein Schüler Pochmann’s, Namens Edlinger, durch sein eigenes Bild vor der Staffelei sitzend, und durch das Portrait eines jungen interessanten Frauenzimmers besonders ausgezeichnet.

Eben so rühmliche Erwähnung verdient das Portrait des Obersteuer-Registrators Schrödel und seines achtjährigen Knabens, wegen seiner sprechenden Aehnlichkeit und guten Ausführung. Es ist der erste Versuch eines jungen Malers, E. H. Fischer aus Gera, der mit warmer Liebe für die Kunst ein vielversprechendes Talent und den thätigsten Fleiß verbindet. Leider hält ihn die Beschränktheit seiner Umstände ab, sich dem Studio derselben mehr hinzugeben. Nur zu oft muß er sich ihrer als Erwerbszweig bedienen. Möchte doch ein Graßi, oder Graf oder ein vermögender Kunstfreund es der Mühe werth finden, dieses junge emporstrebende Talent aus seiner Dunkelheit hervorzuziehen.

Ich komme nunmehro zu den Landschaften.

Gleich beim Eintritte in den Saal fällt das Auge auf eine große italienische Landschaft von Kaaz. Dieser brave Künstler hat vielleicht im vorigen Jahre gefeiert, um uns in diesem desto angenehmer zu überraschen. Zum Gegenstande seines Gemäldes wählte Herr Kaaz die Stadt Tivoli mit ihren Umgebungen. Er nahm die Ansicht von einer Seite, von welcher sie vor ihm noch kein anderer [245] Künstler dargestellt hat. Die meisten, welche die Gegend von Tivoli zeichneten, beschäftigten sich mit den schwierigen Darstellungen der großen Cascade und der Cascatellen. Hr. Kaaz hat beide auf seinem Bilde nur angedeutet. Das schönere Ganze, welches ihn ergriff, und das er uns mit meisterhaftem Pinsel auf die Leinwand hinzauberte, zeigt von einem umfassenderen Geiste. Freilich hat er seine Natur sehr verschönert und durch malerische Felsen und vortreffliche Baumgruppen ihr eine üppigere Fülle gegeben, aber darüber wird ihm wohl Niemand einen Vorwurf machen.

Auf eine Anhöhe am Ausflusse des heutigen Teverone versetzt der Künstler den Beschauer. Vor ihm auf dem mit den schönsten Baumgruppen besetzten Berge zeigt sich hinter den Tempeln der Vesta und der Sybillen das alte Tibur, jetzt Tivoli, das sich links nach dem Gebirge der Lateiner hinzieht.

Von dieser Seite her kommt der Fluß, der bei seinem Herabstürzen über die Grotte des Neptuns die große Cascade bildet. Nur ein über groteske mit Bäumen und Gestrüpp bewachsene Felsen emporsteigender Nebel und mehrere darüber schwebende Wasservögel bezeichnen ihr Daseyn. Von dem Flusse selbst erblickt man nur wenig. Erst da, wo er sich bei der Sirenen-Grotte gleichsam durch eine einzige Oeffnung hervordrängt, wird er dem Auge des Beschauers ganz sichtbar. Rechter Hand vor der Stadt am Abhange des Berges zeigen sich einige Bögen von der Villa des Mäcenas. Die an dieser Seite befindlichen Cascatellen sind ebenfalls nur durch die, zwischen Oelbäumen und Cypressen emporsteigenden Wasserdünste angedeutet. Ueber diese hinaus, in der weitesten [246] Ferne wähnt man Rom und einen Theil der Tiber zu erblicken. Durch die im Vordergrunde angebrachten Figuren hat uns Hr. Kaatz in die schöne Vorzeit versetzt, wo die Kunst noch aus den Händen der Liebe den süßesten Lohn empfieng.

Umgeben von ihren Heerden, die zwischen Aloen und andern blühenden Pflanzen am Ufer des Teverone, vormals Anio, weiden, scheinen zwei junge Hirten , wovon der eine auf eine Anhöhe gelagert, die Schallmey bläst, der andere auf einem Esel sitzend, die Guitarre spielt, einen Wettkampf zu beginnen. Vor ihnen sitzt eine junge Hirtin, die einen Blumenkranz mit der Linken emporhält, bereit, ihn auf das Haupt des vielleicht geliebten Siegers zu setzen.

Die schöne Ausführung des Ganzen macht einen lieblichen Eindruck auf den Beschauer, und bei öfters wiederholtem Anblick des Bildes entdeckt man gewiß jedesmal neue Schönheiten. Mit sehnsuchtsvollem Vergnügen erwartet man daher die zweite Landschaft dieses Künstlers, die nächstens ausgehangen werden wird.

Hr. Klengel hat sich diesmal vorzüglich in Viehstücken gezeigt, und deren drei geliefert, die in der Composition und Ausführung den geübten Meister verkünden. Eins davon, wo verschiedenes Vieh von seinen Hütern auf einer hart an einem großen See vorbeiführenden Straße nach dem Vordergrunde zu, getrieben wird, ist wegen der bewundernswürdigen Haltung seiner Formen vorzüglich schön.

Dieselbe vortreffliche Haltung reißt auch in der bis [247] jetzt gelieferten einzigen Landschaft dieses Künstlers, einem Morgen, den Beschauer zur Bewunderung hin. Vor einem in der Mitte derselben emporsteigenden isolirten Berge erheben sich nach dem Vordergrunde zu, mehrere mit einzelnen Villen besetzte Hügel, an deren Fuß sich links ein großer Fluß, rechts eine an der andern Seite von einem Wäldchen begränzte Straße hinzieht. Den Vordergrund verschönern treffliche Baumgruppen und weidende Heerden mit ihren Hütern. Rechts und links neben den Hügeln und dem Berge über Fluß und Straße hinaus, trifft das Auge auf unabsehbare Fernen, über die ein vortrefflich gehaltener Himmel sich ausspannt. Diese Beschreibung zeugt von der Schwierigkeit der Aufgabe, die sich der Künstler selbst vorlegte, allein seine innere Kraft gab ihm die Mittel an die Hand, sie zu lösen, und Niemand wird es wagen zu behaupten, daß es ihm mißlungen sey. Inzwischen will man versichern, daß seine zweite Landschaft, ein Mittag, noch schöner seyn soll. Widersprechen läßt sich dies vor der Hand nicht, aber bezweifeln möchte ich es fast.

Nach Mechau’s Landschaften habe ich mich im Saale und im Catalog, der doch alles, was ausgestellt werden soll, enthält, vergeblich umgesehen. Warum mag uns dieser eben so berühmte, als beliebte Künstler diesmal gar nichts von seinen Meisterwerken geschenkt haben?

Herr August Retzsch hat zwei kleine und zwei größere Landschaften von eigener Composition geliefert, die für die Fortschritte dieses Künstlers sehr vortheilhaft sprechen, aber diesmal doch einer Copie nachstehen müssen, die er mit Fleiß und der musterhaftesten Treue von einer auf der [248] Gallerie befindlichen großen außerordentlich schönen Landschaft des Claude Lorrain gefertiget hat.

Unter drei, von Hrn. Oldendorp gemalten Nachtstücken, sämmtlich Feuersbrünste vorstellend, zeichnet sich der Brand des Dorfes Neudorf an der Elbe ohnweit Dresden, als vorzüglich aus. Der Widerschein des Feuers in dem Flusse, und die in der Entfernung durch die Beleuchtung von jenem sichtbar werdende Stadt sind sehr gut gehalten.

Eine Winterlandschaft vom Hrn. von Wetzdorf, worauf sich zwei Polnische Juden befinden, wovon der eine einen leeren Schlitten herbeiführt, und der andere sich an eine Kiste lehnt, die nebst andern umher liegenden Waaren von ihnen in die in der Ferne liegende Stadt geschafft werden soll, könnte, da sie nur klein ist, leicht übersehen werden. In diesem Falle aber würde man dem Verfasser Unrecht thun, und sich selbst eines angenehmen Genusses berauben.

Herr Friedrich, den ich neulich scherzweise, aber nicht mit Unrecht den Jean Paul unter den Farbenkünstlern nennen hörte, weil er, wie dieser Schriftsteller, die abstractesten Ideen auffaßt, und sie mit einer Energie und Wahrheit wiedergiebt, die beide, den Geist und das Herz, unwiderstehlich ergreift, hat nur eine einzige Zeichnung in Sepie geliefert, die jeden beim ersten Anblicke sonderbar anzieht. Es ist ein aus zusammengeworfenen Felsstücken, zwischen denen einzelne Fichten emporsteigen, gebildeter Gipfel eines hohen Berges. Auf dem höchsten dieser Felsstücke erhebt sich ein dem Beschauer halb zugewendetes Crucifix, das, so wie das Ganze, von der aufgehenden [249] Sonne eine wahrhaft magische Beleuchtung erhält. Der Effect, den diese Idee hervorbringt, ist einzig. Im Genusse des Anblicks fühlt der Beschauer sich gleichsam in die Lüfte erhoben, von wo aus allein er denselben richtig auffassen kann. So sehr hat es der wahre Künstler in seiner Gewalt, die Phantasien anderer mit sich fortzureißen, wenn er treu der ewigen Natur nur ihr allein huldiget, und alles Manieriren als ihrer und seiner unwürdig denen überläßt, die seinem Schwunge nicht zu folgen vermögen. Bald ein mehreres, bis dahin, u. s. w.



[366]
Gemälde-Ausstellung in Dresden.
(Fortsetzung und Schluß des Aufsatzes im April des Journ.d. Moden S. 236.)
Dresden den 12. April 1807.     

Der Gedanke, mich in der Erinnerung noch einmal des schönen Bildes zu freuen, mit dessen Schilderung ich nach der mir vorgesetzten Ordnung diesen Aufsatz beginne, läßt mich die Feder mit Vergnügen ergreifen. Sie errathen aus dem vorigen leicht, daß hier von Hartmanns Marien am Grabe Christi die Rede ist. Der Verfasser hat die darauf hingespannte Erwartung des Publicums nicht unbefriedigt gelassen. Was er lieferte, gehört zu den vollendetern Werken der Kunst und bestätiget den Ruf, den er sich als Historienmaler schon längst erworben hat. Das Gemälde ist, da die Figuren Lebensgröße halten, von bedeutendem [367] Umfange. Ich schätze seine Breite gegen sechs und die Höhe etwas über vier Ellen.

Herr Hartmann hat der Hauptfigur des Engels ihren Platz ebenfalls auf der rechten Seite des Bildes angewiesen. Wir erblicken dies himmlische Wesen hier unter der Gestalt eines schlanken befiederten Jünglings, angethan mit einem langen weißen Gewande und halbsitzend auf dem geöffneten steinernen Grabe. Nur leicht ruht auf dem Rande desselben sein linker Schenkel; das rechte Bein, dessen Contouren durch den Faltenwurf des Gewandes bezeichnet werden, streckt sich in einer sanften Biegung abwärts zurück, so daß die Spitzen der Zehen den Boden berühren. In der linken Hand trägt er eine zarte grünende Palme, die Rechte, in perpendiculairer Richtung mit dem Vorderarme aufwärts erhoben, deutet zum Himmel, von dem durch eine obere Oeffnung der Höhle ein breiter Lichtstrahl schräg auf ihn herabfällt. Diese wohlgewählte Stellung bezeichnet den Moment, wo der göttliche Bote, nachdem der Zweck seiner Sendung erfüllt ist, sich wieder aufwärts zu schwingen im Begriffe steht. Sie würde ohnstreitig gewonnen haben, wenn der Künstler den scharfen rechten Winkel, den der erhabene Arm bildet, zu vermeiden gesucht hätte. Vielleicht wäre dies durch die verwechselte Richtung der Arme am leichtesten zu bewirken gewesen, und dadurch zugleich der kleine Uebelstand, daß Hand und Fuß an der einen Seite so nahe beisammen sind, während sie sich an der andern so weit von einander entfernen, gehoben worden. In diesem Falle würde die zurückgelegte Palme in der Rechten das Einförmige in der Schattirung des Gewandes und der Fittiche, wozu der Künstler, nicht mit durchgängigem Beifall, sich der regenbogenfarbigen Federn bedient hat, noch besser als diese unterbrochen [368] haben. Zu den Füßen des Engels liegt knieend und in Schmerz versunken die Mutter des Heilandes. Ihr thränenschweres Auge, die harmvollen schönen Züge, der halbgeöffnete Mund, und die bittend emporgestreckten Arme verrathen deutlich, welche Frage ihr bekümmertes Herz an den himmlischen Gesandten gerichtet hat. Etwas weiter zurück, am Fuße des Grabes, zeigt sich in halbgebückter Stellung die älteste der drei Frauen. Sie heftet den forschenden Blick, der den geliebten Todten in seiner Ruhestätte vergeblich suchte, nun auf die Knieende, und scheint aufmerksam auf den Ton ihrer Rede zu horchen. In dem linken Arme hält sie ein mit Salben gefülltes Gefäß, auf dessen Deckel die Rechte ruht. Ihr zur Seite steht die dritte und jüngste der Frauen in anfgerichteter Stellung. Sie hat mit der rechten Hand den linken Arm der älteren unterfaßt, und in der anderen trägt sie vor sich ein Kästchen mit Specereien. Es mag wahr seyn, daß beim ersten flüchtigen Ueberblick die Züge dieser Marie dem Beschauer etwas zu kalt und affectlos erscheinen; allein nach einiger Ueberlegung wird er sich überzeugen, daß der Ausdruck des plötzlichen Erstaunens, das in jugendlichen Physiognomien fast immer das Leben für den Augenblick fesselt, und indem es das Auge fest auf einen Punct heftet, jeden Gesichtsmuskel gleichsam zu versteinern scheint, unmöglich mit mehrerer Wahrheit dargestellt werden könne. Ueberhaupt läßt sich bei einer näheren Prüfung des Bildes die Hand des Meisters nirgends verkennen, und über seine mannichfaltigen Schönheiten wird man einzelne Kleinigkeiten schnell vergessen, die vielleicht hie und da zu erinnern wären. Das hohe Leben, das der Künstler seinen Figuren mitzutheilen gewußt hat, ob es gleich dem Gegenstande nicht durchaus angemessen ist, ergreift den Beschauer unwiderstehlich, und die Wirkung seiner Darstellung aus die Phantasie [369] ist um so kräftiger, als sie durch keinen bedeutenden Mißgriff in den Umgebungen, die Herr Hartmann mit dem musterhaftesten Fleiß behandelt und ausgeführt hat, gestört wird. Nur das blaue Band in dem Haar des Engels hätte er als ein zu irdisches Abzeichen ganz weglassen sollen.

Von Herrn Moritz Retzsch sind erst ganz spät zwei kleine Altarblätter geliefert worden, deren Figuren etwas über halbe Lebensgröße halten. Das Verdienst dieses schon längst rühmlich bekannten Künstlers hat durch sie keinen geringen Zuwachs erhalten, doch muß das eine dieser Gemälde, Maria, die den vom Creuz abgenommenen Leichnam des Erlösers auf ihren Knieen hält, dem andern, welches die heilige Anna darstellt, die der jungen Maria im Lesen Unterricht giebt, in Erfindung und Ausführung weit nachstehen. Wir sehen hier die Heilige an dem offenen Fenster ihrer Zelle sitzen. In ihrem Schosse ruht ein aufgerolltes Pergament, das sie mit der Linken hält, während der Zeigefinger der Rechten der neben ihr sitzenden Kleinen die Buchstaben bezeichnet. Der heilige Ernst in dem Gesichte der Lehrerin und die hohe kindliche Unschuld in dem lieblichen Gesichte der Kleinen, so wie die ganze Figur und Stellung der letzten, sind dem Künstler unübertrefflich gelungen.

Schon früher hatte Herr Retzsch das Porträt eines jungen Frauenzimmers ausgehangen, das mit einem weißen Gewande nur leicht bekleidet, beim Schein des Mondes auf einer Rasenbank sitzt und ein Körbchen mit Blumen neben sich liegen hat. Die Figur ist so gestellt, daß nur drei Viertheile des Gesichts dem Beschauer zugewendet sind. Ihr Auge blickt starr vor sich hin. Die Arme hängen [370] schlaff am Körper herab. Die in ihrem Schosse ruhenden Hände kreuzen sich, und die Finger der Linken spielen mit den Falten des Gewandes. Diese an sich sehr gut ausgedrückte Stellung des Nachsinnens scheint indessen für ein junges Mädchen nicht vortheilhaft gewählt zu seyn; auch läßt sich das volle Licht, worin sich die Figur zeigt, mit der ungleich schwächern Mondbeleuchtung des Hintergrundes nicht wohl vereinigen. Sonst aber ist das Bild ähnlich und in allen Hauptpartien brav und fleißig ausgeführt.

Von Retzschens würdigem Lehrer, unserm verehrten Professor Graßi, haben wir diesmal drei Portratfiguren, sämmtlich Kniestücke, ein männliches und zwei weibliche, erhalten, die jeden Anspruch der Kunst befriedigen, und dem Kenner und Nichtkenner einen gleich reizenden Genuß gewähren.

Das männliche Porträt zeigt uns den jungen fürstlichen Helden, der in der Schlacht bei Saalfeld den Tod fürs Vaterland starb. Wer das Urbild nur einmal sahe, erkennt es in dieser trefflichen Copie, auf den ersten Blick; denn tief haben sich die schönen männlichen Züge, aus denen Muth und Entschlossenheit überall hervorleuchteten, und die edle Gestalt des großherzigen Louis dem Gedächtnisse eingeprägt. Mit Treue und Wahrheit gab der Künstler sie hier wieder, nur den durchdringenden Blick des feurigen Auges vermochte sein Pinsel nicht ganz zu erreichen. Die Stellung der Figur ist gedacht und characteristisch. Das unbedeckte Haupt dem Beschauer, Brust und Körper der rechten Seite des Bildes zugewandt, hat der Prinz den gezogenen Degen vor sich zur Erde gestemmt. Beide Hände, wovon die eine entblößt, die andere mit dem Handschuh [371] bedeckt ist, ruhen auf dessen Gefäß. So scheint der Held mit Ruhe und Festigkeit den Augenblick zu erwarten, wo Beruf und Vaterlandsliebe ihn in das Getümmel der Schlacht rufen werden, deren Beginnen dichte Rauchwolken, und der geröthete Himmel über den fernen Batterien des Hintergrundes, schauernd ahnen lassen. Es kann nicht fehlen, daß das Bild Erinnerungen wecken muß, die das Herz mit Wehmuth erfüllen, und die Brust eines jeden zusammenpressen, den die unseligen Folgen der Schlachten, die Preußens Heer und seinen alten Ruhm in wenig Tagen vernichteten, mittelbar oder unmittelbar trafen. Beklommen wendet der Beschauer sich zu dem zweiten Bild, und was erblickt hier sein Auge? Ein weibliches Geschöpf, schön wie Venus Anadyomene am Tage ihrer Geburt, hingegossen auf einen antiken Sessel und ausgestattet mit allen Reizen des Körpers, die die vortrefflich geworfenen und colorirten Gewänder nur wenig verhüllen, fesselt und erheitert den getrübten Blick. Es ist die russische Gräfin Narischkin, die allgemein für die schönste Frau der jetzigen Zeit gehalten wird. Wer sie persönlich kennt, spricht mit Entzücken von ihr, auch scheint es fast unmöglich, etwas Reizenderes zu finden, als Graßis zauberischer Pinsel und der Schmelz seiner Farben hier auf der Leinwand hervorgehen ließ. Diesen seelenvollen Blick, diese harmonischen Züge, diesen schön geformten Mund, diese üppige Fülle des Fleisches, schuf in solcher Zusammenstellung die Natur nur einmal. Der Eindruck, den dieses ideale Bild hervorbringt, ist die Wirkung eines elektrischen Schlages, der alles was er trifft, erschüttert, und wo er Stoff dazu findet, ein loderndes Feuer entzündet.

Keinen so raschen, aber einen nicht minder lieblichen [372] Effect macht Graßis drittes Portrait. Die sanften liebenswürdigen Züge der jungen Fürstin Bagrathion, aus denen Seelengüte und die reinste Weiblichkeit uns mit Engelsanmuth ansprechen, wirken wohlthätig auf das Herz. Eine hohe Unschuld ist über das ganze zarte Wesen ausgegossen. Sie veroffenbart sich characteristisch durch die jungfräuliche Bewegung der rechten flachen Hand, die den über die linke Schulter geworfenen Shawl unter der schönen, nur leicht bedeckten Brust verschämt zusammenhält. Nur ungern wird man sich von diesem holden Bilde trennen, und dann gewiß noch manchen Blick darauf zurückwerfen.

Die von dem Hrn. von Kügelchen erwarteten vier Portraits sind lauter männliche Brustbilder. Der Dichter Ohlenschläger, der geistreiche Professor und Bibliothekar Fernow, unser bekannter Aesthetiker Adam Müller und der genialische Seume. Alle sprechend ähnlich und bis in das kleinste Detail mit einer Präcision ausgeführt, die nichts zu wünschen übrig läßt. Vorzüglich gelungen ist das Portrait Fernow’s, den der Künstler in einem dunkeln Mantel, dessen Zipfel über die linke Schulter geworfen ist, darstellt.

Auch von Graf’s kräftigem Pinsel haben wir noch ein Brustbild, das Portrait unsers verehrten Hofraths Böttiger erhalten. Kein Zug dieses geschätzten Gelehrten ist dem Künstler entgangen. Treu der Natur nachgebildet sehen wir hier den Ernst des Denkers mit dem reinen Wohlwollen und der zuvorkommenden Gefälligkeit, wodurch der ächte Verehrer der Wissenschaften sich auszeichnet, und das Urbild sich allen seinen Bekannten so werth gemacht hat, innig verschmolzen. Die Aehnlichkeit [373] würde täuschend seyn, wenn das Colorit nur etwas weniger lebhaft wäre.

Herr Vogel hat diesmal keine Kinder, sondern die Portraitfigur seiner liebenswürdigen Gattin ausgestellt, die sitzend einen Almanach in der auf ihrem Schoose ruhenden Hand hält. Das Gemälde ist mit der dem Verfasser eigenen Zartheit behandelt, und gewährt einen in jeder Hinsicht interessanten Anblick. Auch der Sohn dieses Künstlers hat sich durch das Brustbild eines jungen Mädchens, das im Begriff ist einen Shawl umzunehmen, rühmlich ausgezeichnet. Ein angenehmes Colorit und sichtbarer Fleiß in der Behandlung des Ganzen gereichen zur Empfehlung des Verfassers, nur fehlt es ihm hin und wieder an der richtigen Zeichnung, die man vorzüglich in der rechten Schulter und dem Körper der Figur ungern vermißt.

Das Fach der Landschaften ist durch die nachgelieferten Gemälde von Klengel, Kaatz und Friedrich ansehnlich bereichert worden.

Der Mittag von dem zuerst genannten Künstler hat Alles, was man davon erwartete, hinlänglich erfüllt. Den Vorder- und Mittelgrund dieses schönen Gemäldes bilden zwei Bergrücken, getrennt durch eine weite Schlucht, aus deren Tiefe mächtige Baummassen ihre schwankenden Wipfel erheben. Auf der Höhe linker Hand, die sich am Horizont abschneidet, ruht unter hohen Bäumen ein schlafender Hirt, von seiner kleinen Heerde umgeben. Der gegenüber liegende Bergrücken zieht sich weiter in die Ferne und trägt hier die Ruinen eines halbverschütteten Triumphbogens, der in schöner Beleuchtung hervortritt. [374] Ueber der Schlucht hinaus erblickt man im Hintergrunde das offene Meer, das mit den sich darüber aufthürmenden Gewitterwolken einen imposanten Anblick gewährt. Wer Klengels Manier kennt, weiß, welchen Zauber er über seine Landschaften verbreitet. Es gehört nur ein wenig Phantasie dazu, um sich von der Schwüle der Mittagsluft, die diese Gegend beherrscht, ergriffen zu fühlen.

Die Erwartung, die man von Kaatzens zweiter Landschaft hatte, ist eben so wenig getäuscht worden. In der üppigen Fülle und dem Reichthum der Gegenstände hat hier der Künstler seine Kraft walten lassen. Auf einer blumigen Wiese im Vordergrunde weidet nahe bei einem, sich rechter Hand erhebenden, mit Villen und Baumgruppen besetzten Felsen, an dessen Fuß ein breiter Weg unter schönen Bäumen fortläuft, eine ansehnliche Heerde Schaafe. Hirt und Hirtin sitzen, mit Arbeit beschäftiget, auf einem kleinen Hügel in der Mitte der Wiese traulich beisammen. Hinter ihnen breitet der See Nemi seine Fläche aus, die, so weit sie dem Auge sichtbar ist, an der linken Seite von einer, nach dem Mittelgrunde zu immer höher werdenden, Felsen-Kette eingeschlossen wird, auf deren Rücken sich dem Beschauer gegen über die Stadt in ziemlicher Breite ausdehnt. Zu ihr hinauf erhebt sich vom Ufer des Sees ein romantischer Fußsteig am Hange der Felsen, über die hier der Blick in eine fast unabsehbare, bis zum Horizont mit einer Menge von Dörfern und Villen reichlich besetzte Ebene hinausstreift. Das Ganze umspannt ein wahrhaft italienischer Himmel, dessen schöner Ton die treffliche Haltung der Fernen, die dem Künstler in dieser lieblichen Landschaft ganz vorzüglich gelungen ist, ungemein befördert. Noch ganz spät überraschte uns Herr Kaatz sehr angenehm durch eine eigne, von [375] ihm äußerst glücklich ausgeführte Idee. Aus dem Fenster eines reizenden Landhauses, das der Professor Graßi im Plauischen Grunde besitzt, läßt uns der Künstler einen Blick in den pittoresken Grund werfen. Das Bild hat etwa zwei Ellen Höhe und anderthalb Ellen in der Breite. Sein Rahmen umfaßt die Einfassung des Fensters. Der grünseidene Vorhang des letztern ist zurückgeschlagen, die kleinen Oberflügel sind verschlossen, die größern Unterflügel nach innen zu geöffnet. Auf dem Fensterbrete liegt ein aufgeschlagenes Buch neben einem ausgezogenen Fernglase. An der rechten Wand hängt eine Palette. Es scheint das Arbeitszimmer des berühmten Mannes zu seyn, in das Herr Kaatz sich versetzte. Die Aussicht, die er uns aus demselben eröffnet, ist über alle Beschreibung schön. Ein Theil der durch den Grund hinfließenden Weißritz mit dem Wehr der benachbarten Mühle, der Weg bis zur steinernen Brücke, ein Stück von dieser und von der darüber hinaus liegenden Wohnung des Hegereuters, nebst einer schönen Felsenpartie, an deren Fuß jene angebaut ist – das alles überblickt hier das Auge in enger Zusammenstellung. Die schöne Haltung und Beleuchtung dieser Gegenstände in einer so schwierigen Perspektive, mag dem Künstler nicht wenig Anstrengung gekostet haben: Indessen wird der allgemeine Beifall, mit dem dies Gemälde aufgenommen worden ist, sie ihm gewiß vergessen lassen.

Auch Herr Friedrich hat uns noch mit einigen vortrefflichen Darstellungen seines Pinsels beglückt. Er führte sie uns gleichsam wie in einer magischen Laterne vor Augen, indem er sie auf einem und demselben Platze unmittelbar hinter einander erscheinen ließ. Die schöne Abbildung des Berggipfels, deren ich in meinem ersten Aufsatz gedachte, verschwand schon in den [376] ersten Tagen, und an ihrer Stelle zeigte sich eine himmlische Aussicht auf das offene Meer, dessen Höhe einige Schiffe mit ausgespannten, vom Glanze des Voll-Mondes versilberten Segeln zu gewinnen suchten. Der Beschauer fand hier seinen Standpunkt auf einem schmalen Streifen des flachen sandigen Ufers, das mit einzelnen Steinen bedeckt, einem losgerissenen, weitarmigen Anker zum Ruheplatz diente. Nach ihr folgte noch eine zweite Seeansicht. Den Vordergrund derselben bildete, wie bei jener, nur ein kurzer Theil des Strandes, auf dem aber hier einige größere, vom Sande halb verschüttete Steinstücke sichtbar waren, und zwei nicht weit von einander stehende mächtige Bäume, die größtentheils verdorrte Aeste zum Himmel emporstreckten. Ihr scheinbares Schwanken und die in den Lüften umhergeworfenen Wasservögel deuteten auf die Annäherung eines Sturms, und die Säume der sich immer höher hebenden Wogen erschienen grell beleuchtet von dem sich hinter zerrissenen Wolken verbergenden Monde. Den Beschluß machte eine größere und zusammengesetztere Landschaft, die aber bei aller ihrer Schönheit doch nicht den imposanten Effect hervorbringt, den ihre drei Vorgängerinnen erregten. Der Beschauer sieht sich hier auf einen mit üppiger Vegetation ausgestatteten und von Schluchten durchzogenen Bergrücken versetzt. Unmittelbar vor ihm befindet sich, von Bäumen und Gebüsch umschattet, ein Heiligenbild: Hinter diesem, auf einem höhern Punkt des Gebirges, erhebt sich unter einer schönen Baumgruppe ein Kreuz. Von hier aus nimmt die Erhöhung nach und nach zu, bis sie endlich nahe am Rande des Bildes nach der Rechten zu, den Gipfel des Gebirges bildet. Nach der linken Seite zieht sich dieses in ein Thal hinab, aus dem [377] dicht verwachsene Bäume emporsteigen. Das jenseits des Thals sich erhebende Gebirge ist weit flacher und kahler als das diesseitige. Nur einige Schaafe suchen hier ihre kärgliche Nahrung, und ihr Hüter, auf seinen Stab gestützt, sieht dem Aufgang der Sonne zu, die dem Beschauer unsichtbar aus dem den Gesichtskreis begränzenden Meer sich erhebend, das Ganze wahr und schön beleuchtet. Weniger in die Augen fallend, als die vorerwähnten Gemälde, aber eben so gut behandelt, sind zwei kleine Zeichnungen von Herrn Friedrich in dem anstoßenden Zimmer, beide Hünengräber vorstellend. Die auf einander geworfenen Steinmassen, welche diese bilden, werden durch den lichten Rand des Himmels am Horizont, der von der herabschwebenden Nacht noch nicht ganz verdunkelt ist, trefflich gehoben.

Herr Professor Zingg hat durch zwei sehr schöne, in seiner bekannten Manier gearbeitete Blätter, einen Prospekt von der Engelsburg bei Carlsbad und eine Gegend zwischen Außig und Lobositz, die beide nach der Natur aufgenommen sind, seinen alten Ruhm aufrecht erhalten.

Nach des braven Landschafters Hammer schönen Sepien-Zeichnungen aber hat sich Mancher vergebens umgesehen. Vielleicht verhinderten ihn verschiedene Bestellungen, die er schnell befördern mußte, etwas zu liefern. Zu jenen Bestellungen gehört unter andern ein Mondschein-Transparent, den ich zufällig zu sehen Gelegenheit hatte. Ich muß frei bekennen, daß mir in dieser Art von Malerei nie etwas schöneres zu Gesichte gekommen ist. Herr Hammer hatte zum Gegenstande seines Bildes eine Ansicht von Dresden auf der alten Chaussee-Straße beim Dorfe Pischen, hart an der Elbe gewählt. Der Mond [378] stand gerade über der im Hintergrunde sichtbaren Stadt. Ein scharfer Lichtkegel zog sich auf der Fläche des Stroms hin. Alle übrigen Gegenstände, das Gehege am jenseitigen Ufer, die hohen vortrefflichen Bäume an der Straße, ein im Vordergrunde befindlicher Postillion, der seine beiden Pferde, einen Schimmel und einen Rappen, hinter sich herzieht, die Meilensäule ohnfern des Ufers und ein hier angelegter Kahn erschienen in täuschender Beleuchtung. Möchte doch Herr Hammer im künftigen Jahre die Ausstellung mit einem solchen Transparent ausschmücken. Sehr leicht würde sich derselbe in einem von den ohnehin verhangenen Fenstern der vordern Abtheilung anbringen lassen. Ehe ich meinem Plane gemäß nunmehro zu den Copien, Handzeichnungen, Kupferstichen und plastischen Kunstwerken übergehe, muß ich noch des Frucht- und Blumenstückes gedenken, womit Demoiselle Friedrich nach einer einjährigen Pause uns wieder einmal beschenkt hat. Mit zauberischer Wahrheit sehen wir auf einen Marmortisch ein Winzerkörbchen hingestellt, aus welchem eine vortreffliche Traube mit der Ranke und den Blättern vom Stock gebrochen und ein Aestchen mit eben so schönen, schon ein wenig überreifen, Pflaumen hervorblicken. Hinter dem Körbchen steht eine Weinflasche und vor demselben ein geschliffenes, mit ihrem goldnen Inhalte angefülltes Becherglas, dessen Durchsichtigkeit, so wie der Reflex des Lichts an dem Körbchen, täuschend ist. Vorn auf dem Tische liegen einige vortreffliche Blumen, Aehren und Früchte. Man kann kaum etwas Lieblicheres sehen, als die Schöpfungen dieser braven Künstlerin. Auch von ihren Schülern, den beiden Friedrichs, welche bei fortgesetztem Studio ganz in die Fußtapfen ihrer Lehrerin zu treten versprechen, sind einige sehr gute Früchte und Blumenstücke geliefert worden.

[379] Unter den Copieen in Oel verdienen, nach meiner Ueberzeugung, ein großes Blumenstück von Arnhold nach Tamm, drei kleine Gemälde von Fischer, Maria Stuart nach Gonzalo Coques, eine Köchin nach Mezu, und ein Bildhauer, welcher einen Gypskopf beleuchtet, nach Schalken den Vorzug. Nächst diesen nenne ich zwei in Sepie von Nachtigall, den Wildprethändler, der einen Fasan zum Kauf ausbietet, nach Rembrand, und die Venus mit dem Amor, nach Guido Reni. Auch Wagners büßende Magdalene nach Franceschini in Pastell darf nicht unerwähnt bleiben.

Von Handzeichnungen erhalten einige Blätter sächsische Costüms von Gränicher, größtentheils Portrait-Figuren, und der Kopf eines Tigers hinter dem Gitterwerk seines Käfigs, allgemeinen Beifall. Auch der Sturz der Giganten in Sepie, nach eigener Composition von Ludwig Ferdinand Schnorr aus Leipzig, macht darauf gegründeten Anspruch. Ein Mausoleum am Ufer eines Sees vom Hofbaumeister Schuricht. Eine Ansicht eines fürstlichen Landschlosses von der Gartenseite, mit Flügeln, welche die Capelle und das Theater enthalten, aus Rom eingesandt von L. Blaßmann, und einige Phantasieen von Gartengebäuden, mit der sie umgebenden Landschaft vom Hof-Conducteur Klinsky, behaupten unter den architectonischen Zeichnungen die ersten Plätze; doch gehört hieher auch noch die vom Architect Heine mit der Feder gefertigte Zeichnung eines antiken runden Platfonds, der eine Bataille vorstellt. Wegen des bewundernswürdigen Fleißes, den der Künstler darauf verwendete, und der Nettigkeit, womit sie unter seinen Händen hervorgieng, wird sie von Jedermann mit Vergnügen betrachtet.

[380] In der Mignatur-Malerei habe ich außer zwei weiblichen Gemälden, und einer niedlich ausgeführten Copie von Cignani’s Joseph und Potiphars Weibe von F. C. A. Schreuel, nichts vorzüglich Bemerkenswerthes gefunden.

Unter den Kupferstichen sind die von dem Kunsthändler Rittner ausgehängten beiden Denkmäler auf Klopstock und Schiller die Matadors. Bekanntlich ist die Composition der Architectur und Landschaft von Klinsky und Mechau, der Stich aber von Herzinger und Haldewang. Da schon in verschiedenen öffentlichen Blättern darüber ausführlich geredet worden ist, so enthalte ich mich, zu ihrem Lobe weiter etwas zu sagen. Ueber Hrn. Rittner selbst aber, der von wahrem Eifer für die Kunst beseelt, nicht bloß von ihr Erwerb zu ziehen, sondern sie nach allen Kräften zu befördern und zu verbreiten sucht, sollen Sie von mir nächstens mehr hören.

Unmittelbar nach diesen beiden Blättern verdient das von Friedrich Leuthe in schwarzer Kunst gearbeitete Portrait des Prinzen Ludwig von Preußen, nach Grassi’s oben erwähntem Oelgemälde, wegen seiner guten Ausführung und hohen Aehnlichkeit rühmliche Erwähnung.

Zwei von Hammer gezeichnete und von Müller aus München in Marmor geätzte Landschaften, größtentheils Baumpartieen, lassen wünschen, daß diese Kunst wirklich so gemeinnützig werden möge, als das Publikum nach den erhaltenen Versicherungen zu erwarten berechtigt ist.

Von plastischen Kunstwerken hat die Gallerie diesmal einen wirklichen Schatz aufzuweisen.

[381] Unserem berühmten Ulrich verdanken wir einen aufrecht stehenden Mars und eine liegende Eurydice, die den rechten Arm unter das Haupt gelegt, und an dem ausgestreckten linken ein Körbchen mit Blumen hängen hat. Ihren Fuß umwindet noch die Schlange, die ihr den Tod gab. Beide Figuren sind in halber Lebensgröße, und in allen ihren Theilen meisterhaft ausgeführt. Das Nämliche läßt sich von der von demselben Künstler ausgestellten, sehr wohlgetroffenen Büste unsers würdigen Cabinets-Ministers, des Hrn. Grafen von Bose, dessen Unterhandlungen Sachsen den Frieden dankt, ebenfalls rühmen.

Von Ernst Matthäi aus Rom ist ein vortreffliches Basrelief von eigener Erfindung, Iris, von Kronion in den Pallast des Priam abgeschickt, nach dem 24. Buch der Ilias componirt, eingesandt worden. Der Ausdruck der Trauer in dem Character und der Stellung seiner verschiedenen Figuren ist dem Künstler meisterhaft gelungen; auch verdienen vier Köpfe, Minerva, Sappho, Melpomene und Isis, in Pietra dura nach Antiken von ihm geschnitten, den Beifall mit Recht, der ihnen gezollt wird.

Ein anderer römischer Künstler, dessen Namen ich aber nicht zu nennen weiß, benutzte bei seiner Durchreise durch Dresden die Ausstellung als Gelegenheit, um verschiedene zu weiblichem Schmuck, ingleichen zu Ringen und Dosen verarbeitete Novantiken, Intaglio’s und musivische Arbeiten dem Publiko käuflich anzubieten. Unter den letzteren findet sich ein vorzüglich schön ausgelegter Dosen-Deckel, welcher eine mit Wasser angefüllte goldene Schaale darstellt, auf deren Rand mehrere Tauben sitzen, im Begriff, ihren Durst zu stillen.

[382] Der Bildhauer Kühn hat außer zwei Statuen von gebrannter Erde, Minerven und Thalien vorstellend, die Büste des Malers Friedrich geliefert, die wegen ihrer großen Aehnlichkeit nicht ohne Verdienst ist.

Vier kleine Figuren in Gyps, vom Hrn. von Kügelchen modellirt, beweisen uns, wie weit dieser brave Künstler es auch in der Bildnerei gebracht hat, und wie sehr er sich das Studium der Anatomie angelegen seyn läßt. Diese vier Figuren sind: Ein muskulöser kraftvoller Mars, eine zarte liebliche Venus, ein Simson, der nach dem Verluste seiner Haare sich vergeblich anstrengt, die Ketten, womit man seine Arme hinterwärts auf den Rücken gefesselt hat, zu zersprengen, und eine sitzende weibliche Gestalt, die, wenn ich nicht irre, einem Gypsabguß in der Mengsischen Sammlung nachgebildet ist.

Von der Meißnischen Porcellainfabrik ist ein Dejeuner ausgestellt worden, an welchem verschiedene gute Maler ihre Kunst gezeigt haben. Herr Schaufuß hat das Plateau mit der Venus nach Titian, die Milchkanne mit der Venus nach Viviani, die Theekanne mit der Danae nach van Dyk, und die Zuckerdose mit dem Amor nach Mengs ausgeziert. Die Kaffeekanne zeigt die Venus nebst dem Amor nach Guido Reni von Hrn. Mietzsch, und auf den Gobelets hat Hr. Vollmann zwei Engel nach Raphael angebracht.

Herr Hofjuwelier Karl Gottlieb Schrödel hat einen in Silber gearbeiteten Toilettenspiegel nebst drei Vasen und zwei dreiarmigen Girandolen, mit Sphynxen und Greifen reich verziert, ausgestellt. Das Ganze kann nach einiger Veränderung als Plateau und Zubehör bei einem [383] Souper auf acht Couverts gebraucht werden, und wird wegen seiner vortrefflichen Arbeit dem geschickten Erfinder und Verfertiger gewiß viel Zuspruch verschaffen. Ein Gleiches gilt von einem Uhrgehäuse aus Alabaster und Bronze und zwei bronzenen dreiarmigen Girandolen, die von der Hand des rühmlich bekannten Gürtlermeisters G. Opitz junior sind. Auch würde es ungerecht seyn, eines sehr schönen, nach der Natur gearbeiteten Blumen-Bouquets nicht zu erwähnen, wodurch Mad. Eleonore Krämer vorzüglich den Damen nicht wenig Vergnügen gemacht hat.



Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Skitze