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Seite:Journal des Luxus und der Moden 1807 Seite 236-249.djvu/9

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Kinn aber in einem starken Bart auf die Brust fließt, treten die gehaltvollen, fast jugendlichen Züge kräftig und wunderbar hervor. Mit innigem Vergnügen weilt jeder gern vor diesem schönen Kopfe, und gewiß nicht ohne Rückblick verläßt ihn der, der sich von ihm trennt.

Auch Hr. Matthäi hat diesesmal auf einem großen Tableau zwei Portraitfiguren in Lebensgröße geliefert. Den Baron von Schubarth und seine Gattin, die so eben einen Theil des Monte nero ersteigen. Der Baron befindet sich bereits auf ebenem Boden, die Baronesse an seinem Arme hängend, scheint noch im Aufsteigen begriffen zu seyn. Diese Idee, welche keine gut ins Auge fallende Gruppirung hervorbringt, thut dem sonst mit großem Fleiße behandelten Bilde einigen Abbruch. Das in Hinsicht der kaum zu bemerkenden Unebenheit des Weges zu sehr gebogene Knie der Dame und der zu weit zurückgestreckte rechte Fuß lassen beim ersten Anblicke die Stellung ganz falsch beurtheilen. Außer diesem kleinen Mißgriffe ist das Bild sehr brav gearbeitet.

Unser Veteran Graf hat leider nur ein einziges Portrait, das wohlgetroffene Brustbild des Dichters Mahlmann ausgehangen, doch scheint es noch nicht ganz ausgemalt zu seyn.

Von Pochmann ist ebenfalls nur ein einziges Brustbild oben, das unsern beliebten und geschätzten Buffo bei der italienischen Oper Buonaveri darstellt. Das Bild ist sehr ähnlich, nur etwas zu jugendlich und nicht kräftig genug. Die jovialischen Züge des Originials hat der Künstler sehr gut aufgegriffen, aber

Empfohlene Zitierweise:
Unbekannt: Gemälde-Ausstellung in Dresden 1807. Landes-Industrie-Comptoir, Weimar 1807, Seite 243. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Journal_des_Luxus_und_der_Moden_1807_Seite_236-249.djvu/9&oldid=- (Version vom 9.9.2024)