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Seite:Journal des Luxus und der Moden 1807 Seite 236-249.djvu/10

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ein gewisser Geist, der darin herrscht, und uns den Mann beim ersten Anblicke als denkenden Komiker andeutet, scheint ihm entgangen zu seyn.

Unter den angehenden Künstlern hat sich ein Schüler Pochmann’s, Namens Edlinger, durch sein eigenes Bild vor der Staffelei sitzend, und durch das Portrait eines jungen interessanten Frauenzimmers besonders ausgezeichnet.

Eben so rühmliche Erwähnung verdient das Portrait des Obersteuer-Registrators Schrödel und seines achtjährigen Knabens, wegen seiner sprechenden Aehnlichkeit und guten Ausführung. Es ist der erste Versuch eines jungen Malers, E. H. Fischer aus Gera, der mit warmer Liebe für die Kunst ein vielversprechendes Talent und den thätigsten Fleiß verbindet. Leider hält ihn die Beschränktheit seiner Umstände ab, sich dem Studio derselben mehr hinzugeben. Nur zu oft muß er sich ihrer als Erwerbszweig bedienen. Möchte doch ein Graßi, oder Graf oder ein vermögender Kunstfreund es der Mühe werth finden, dieses junge emporstrebende Talent aus seiner Dunkelheit hervorzuziehen.

Ich komme nunmehro zu den Landschaften.

Gleich beim Eintritte in den Saal fällt das Auge auf eine große italienische Landschaft von Kaaz. Dieser brave Künstler hat vielleicht im vorigen Jahre gefeiert, um uns in diesem desto angenehmer zu überraschen. Zum Gegenstande seines Gemäldes wählte Herr Kaaz die Stadt Tivoli mit ihren Umgebungen. Er nahm die Ansicht von einer Seite, von welcher sie vor ihm noch kein anderer

Empfohlene Zitierweise:
Unbekannt: Gemälde-Ausstellung in Dresden 1807. Landes-Industrie-Comptoir, Weimar 1807, Seite 244. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Journal_des_Luxus_und_der_Moden_1807_Seite_236-249.djvu/10&oldid=- (Version vom 10.9.2024)