Kunst.
Die Copieen hatten dießmal einen ausgezeichneten Kunstwerth. In Hinsicht auf Vollendung gehört die heilige Cäcilia, nach Carlo Dolce, von unserem Vogel in Oel, zu den schönsten Bildern, die ich überhaupt gesehen habe. Es ist in der halben Größe des Originals, diesem an Innigkeit des Ausdrucks gewiß gleich, im Colorit aber noch vorzuziehen. Wir haben nie von diesem geist- und gefühlvollen Künstler eine solche Vollendung der Farbengebung gesehen. Auch die Beiwerke sind schön ausgeführt; sie ziehn aber keinesweges von der Seele des Bildes ab, die in dem heiligen Entzücken der Erfinderin der Orgel sich spiegelt. – Nicht weniger kunstreich ist sein Pinsel in dem in Pastel gemalten Portrait eines Kindes gewesen, das den tiefen Blick des Künstlers in die Blumenseele der Kindheit aufs Neue beweist.
- ↑ Fortsetzung und Beschluß vom Mai-Stück des Journals d. Luxus u. d. Moden 1810, S. 314.
Unbekannt: Kunst-Ausstellung in Dresden, am Friedrichstage den 5ten März 1810. Landes-Industrie-Comptoir, Weimar 1810, Seite 346. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Journal_des_Luxus_und_der_Moden_1810_Seite_346-354.djvu/2&oldid=- (Version vom 6.9.2024)