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Seite:Journal des Luxus und der Moden 1810 Seite 346-354.djvu/6

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Endlich müssen ein Christuskopf nach Annibal Caracci in Sepia, und mehrere Miniaturgemälde nach Van Dyk von Demois. Hebenstreit besonders erwähnt werden. Unter den übrigen bemerkte man viele fleißige Versuche aus den Schulen guter Lehrer. Auch war diese Gallerie junger Künstler reich an eignen Compositionen und Portraits, die viel versprechen; dieß gilt besonders von den Schülern des Professors Schubert.

Daß Sie unter den aufgestellten Kupferstichen vorzügliche Blätter erwarten werden, kann ich voraussetzen. Für das Musée françois hat Prof. Schulz einen Guido Reni, die Malerei, welche sich mit der Zeichenkunst vereinigt, gestochen; von Krüger sah man den Bohnenkönig nach Jordaens, und von Darnstedt eine Landschaft nach Moucheron. Für das Becker’sche Augusteum, dieses Nationalwerk des classischen Kunstsinns, haben Krüger, Stelzel, Seiffert, Wagner, Böhme, Gottschick, Zschoch, Schenk nach guten Zeichnern, z. B. Fr. Matthäi, Retzsch, Näke, u. a. m. brav gearbeitet. Landschaften haben in Kupfer gestochen: Veith, Darnstedt, Frenzel, Hammer, Richter, rühmlich bekannte Namen! H. S. Gränicher, dessen treues Naturbild, das Portrait eines Hundes, dem ein Mann zum Begleiter gegeben ist, beide in Lebensgröße, ich oben anzuführen vergessen habe, zeigte uns in seiner bekannten Manier die Jahreszeiten in Kupfer gestochen und colorirt. Wir dürfen hoffen, daß Friedrich künftiges Jahr dasselbe Süjet darstellen wird. Er hat bereits in vier kleinen Blättern in Sepia für seine Freunde die Idee, mit den Jahreszeiten die vier Abschnitte des menschlichen Lebens und des Tages zu verbinden, glücklich realisirt.

Empfohlene Zitierweise:
Unbekannt: Kunst-Ausstellung in Dresden, am Friedrichstage den 5ten März 1810. Landes-Industrie-Comptoir, Weimar 1810, Seite 350. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Journal_des_Luxus_und_der_Moden_1810_Seite_346-354.djvu/6&oldid=- (Version vom 31.8.2024)