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II. Zeichnungen, Cartons. Aquarelle, Stiche etc.

Becker, Ferdinand, in Frankfurt am Main, Städel’sches Kunstinstitut.

225. Das Märchen vom armen Knecht; nach Grimm’s Märchen: Der Jude im Dorn. Aquarell.
  5000 M.

Ein armer Knecht diente drei Jahre einem geizigen Herrn. Am Ende des dritten Jahres verlangte der Knecht seinen Lohn. Der geizige Herr gab ihm für jedes Jahr einen Heller, womit der Knecht, der sich damit im Besitze eines grossen Schatzes glaubte, fröhlich weiter zog. Auf dem Wege zur nächsten Stadt begegnete ihm ein kleines Männlein, das ihn um ein Almosen bat. Der Knecht gab ihm die drei Heller, worauf das Männlein, durch diese Gutherzigkeit gerührt, ihn aufforderte, drei Wünsche zu thun, die es ihm erfüllen wolle. Der Knecht wünschte sich für’s Erste ein Vogelrohr, das Alles treffe, wonach er ziele; für’s Zweite eine Geige mit der Eigenschaft, dass Alles tanzen müsse, wenn er darauf spiele; für’s Dritte dürfe ihm Niemand eine Bitte abschlagen. Das Männlein sagte ihm Alles zu. In der Nähe der Stadt begegnete der Knecht nun einem Juden, der dem schönen