erdrückt wurden und schon die Hilfe der Umstehenden in Anspruch nehmen mußten, da gebot er dem Wachstum Halt.
Oben auf dem Podium aber stand der Gaukler und lachte:
„Das soll wohl auch für ein Zauberstückchen gelten? Nun, wir wollen es ausnahmsweise als solches hinnehmen! Aber es scheint mir fast, als ob sich der Herr Anastasius an nichts Lebendiges herantrauen würde! Da bin ich halt ein anderer Kerl! Ich mache sogar Tote lebendig, wenn es darauf ankommt! Schaut einmal zu dem Fleischerladen hinüber, seht ihr dort die frischen Schweinsviertel draußen hängen? Ich klatsche dreimal in die Hände und das Schweinchen läuft wieder lebendig davon, wie wenn es niemals geschlachtet worden wäre!“
Er schwieg, aber nichts geschah. Denn Anastasius bedachte sich ernstlich, ob er dem Gaukler noch weiter helfen sollte. Daß der Mann nicht von seiner Art war, das war ihm klar, aber er überlegte, ob schon jetzt der Augenblick gekommen sei, um die Hilflosigkeit des Gauklers der Menge bloßzustellen. – – Da fiel ihm ein, daß der Fleischer vorhin, als die Buben so verzweifelt ihren entführten Kuchen nachblickten, ein schadenfrohes Lachen losgelassen hatte. Dem Manne konnte also eine kleine Lehre nicht schaden, damit er für die Zukunft wisse, wie so etwas weh tut, wenn man es selbst zu spüren bekommt. So nickte denn Anastasius Gewährung
Rudolf Slawitschek: Anastasius Katzenschlucker, der große Zauberer. Vlg. des Deutschen Kulturverbandes, 1929, Seite 82. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Katzenschlucker.djvu/76&oldid=- (Version vom 27.12.2023)