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Bork, „das größte dort ist das Anwesen des Fischers Wardein und dort, ja dort wohnt sie doch.“

„Sie?“ fragte Frau von Buttlär, beunruhigt davon, daß Fräulein Bork ihre Stimme so geheimnisvoll dämpfte.

„Nun ja,“ flüsterte Fräulein Bork, „sie, die Gräfin Doralice, Doralice Köhne-Jasky, die wohnt dort mit – nun ja, sagen wir mit ihrem Manne.“ Frau von Buttlär verstand noch nicht ganz.

– „Doralice Köhne, die Frau des Gesandten, das ist doch die, die mit dem Maler – die wohnt hier, das ist ja aber schrecklich, man kennt sich doch.“

Doch die Generalin ärgerte sich: „Was ist dabei Schreckliches, man hat sich gekannt, man kennt sich nicht mehr. Der Strand ist breit genug, um aneinander vorüberzugehen, eine fremde Frau Grill, nichts weiter. Ihr Maler heißt ja wohl Hans Grill.“

„Sind sie wenigstens verheiratet?“ klagte Frau von Buttlär.

„Ja, sie sagen, ich weiß es nicht,“ meinte die Generalin, „das ist auch gleich. Sie wird das Meer nicht unrein machen, wenn sie darin badet.

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Eduard von Keyserling: Wellen. S. Fischer, Berlin 1920, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Keyserling_Wellen.pdf/17&oldid=- (Version vom 29.9.2021)