Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1812 I 080.jpg

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Bäumen sich bogen. Der Schneider sich nicht lange besann, was ihm zu thun wäre, schnell sein Busen voll Stein lase, auf den Baum, darunter sie lagen, stiege, anfing den einen mit dem Stein auf seine Brust zu werfen, davon er alsbald erwachte, über den andern zürnen ward, und sagte, warum er ihn schlüg? der andere aber entschuldigte sich so best’ er mogte; indem sie wieder schlafen wollten, der Schneider wieder einen Stein faßte und den andern warf, darvon er über sein Mitgesellen zürnen ward und sagte, warum er ihn werfe? Als sie aber von solchem Zanken ließen und ihnen die Augen zugangen waren, der Schneider gar heftig auf den ersten warf, daß der Riese nicht mehr vertragen mogte, seinen Gesellen heftig schluge (dann er vermeinte, er wäre von ihm geschlagen), welches der andere auch nicht leiden wollt’, aufstunden, Bäum ausrissen und einander selb zu todt schlugen, doch zu allem Glück den Baum, darauf der Schneider saß, stehen ließen. Als solches der Schneider sahe, daß zu Muth ward, dann er nie gewesen war, fröhlichen ab dem Baum stiege, jeglichem mit seinem Schwert ein Wunden oder etlich schlug und wieder aus dem Wald zu den Reutern ging. Die Reuter ihn fragten, ob er die Riesen nirgends gesehen hätte? „ja“ sagte der Schneider, „ich hab sie zu todt geschlagen und unter dem Baum liegen

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 1 (1812). Berlin 1812, Seite 80. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1812_I_080.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)