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ökonomisch und politisch unfreien Bauern verficht sie in treuer Darstellung der gegenwärtigen Zustände. In letzter Zeit hat sich Natalie Kobrynska der psychologischen Erforschung der rätselhaften, geheimnisvoll an der Schwelle des Bewußtseins stehenden Regungen der Menschenseele zugewandt, die sie, verwoben mit phantastischen Volksmärchen, in poesievoller Harmonie zu spiegeln sucht. Auch sie ergeht sich neuerdings zuweilen in dekadent-symbolistischen Nebelwelten.

Noch eine ganze Reihe beachtenswerter Talente stellt die kleinrussische Frauenwelt der Litteratur: den Genannten, Hanna Barwinok, Olga Kobylanska, Natalie Kobrynska, schließen sich an: Olena Ptschilka, die Schwester Dragomanows, und ihre Tochter Lesja Ukrajinka (Larissa Kossatschiwna, geboren 1872), welche neben eigener zarter Lyrik auch vorzügliche Übertragungen Heinescher Gedichte geliefert hat, Dnjiprowa Tschajka (Wasyliewska), Ludmilla Starytzka, Julie Schneider.

Unter der beträchtlichen Schar der jüngeren Mitstreiter und Nacheiferer Frankos, welche ihren Sammelpunkt in der oben genannten Zeitschrift „Literaturnonaukowyj Wistnyk“ finden, haben sich geachtete Namen erworben: Boris Hrintschenko, W. Samijlenko, M. Kocjubynski, Ossip Makowej, Andrij Tschajkowski, Timotej Bordulak, Bohdan Lepkyj, W. Schtschurat, u. v. a. Zu weitester Anerkennung hat sich unter ihnen neuerdings binnen kurzer Frist der junge Galizier

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Olga Kobylanska: Kleinrussische Novellen. J. C. C. Bruns’ Verlag, Minden i. Westf. [1901], Seite XXVI. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:KobyljanskaKleinrussischeNovellen.pdf/34&oldid=- (Version vom 13.9.2022)