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offenbar aus Nordrussland (Ha 1, 2, 6) eingedrungen ist, als das eigentlich hier gemeinte Fuhrwerk angesehen werden muss.

Die ursprüngliche Form liess vermutlich den Mann, nachdem der Fuchs alle Fische aus dem Wagen geworfen hatte, seines Weges ziehn, ohne über sein weiteres Schicksal zu berichten. Höchstens war erwähnt, dass er unterwegs zurückblickte[1]. Aber daraus hat sich schon früh die Form entwickelt, nach welcher er, ohne sich ein einziges Mal umzublicken, blindlings nach Hause fährt (Ab, m ‘Satak. Haukip.’; vgl. Aj. ‘Wärts.’) und dann erst von seiner Frau die nicht mehr vorhandene Beute suchen lässt (Ah, j, l, m, q, r, s ‘Kurkij.: von seiner Schwiegertochter, Nurmes, Piipp., Ristij. 2, Hyryns. 3, Kij. 4, Reb., Wepsä, Kaak.-I.’, Ba 4, Da 1, 9, Ha 2, 5; vgl. Ia). Denn obwohl diese entwickeltere Form sich besonders in russischen und aus Russland entlehnten Varianten findet, so genügen doch jene schwedischen und westfinnischen, um zu beweisen, dass sie auch weiter westlich bestanden und sich dann von da mit den Warägern nach Russland verbreitet hat. Dass diese Episode ursprünglich als zugehörig zu der vereinigten Handlung des vorliegenden Märchens und des Fischens mit dem Schwanze (VII.) gedacht war, ersieht man vielleicht aus der schwedischen Variante (Da 9), in welcher das Weib des Fischers und der Verfolger des Bären eine Person sind. Die Verwandlung dieses Weibes in zwei verschiedene Personen und ihre bisweilen sich findende Umgestaltung in einen Mann wäre dann wohl daraus entstanden, dass die Erzählung von der Heimkehr des Fischers als unnötig und die Handlung störend gar bald wieder in Vergessenheit geriet.

Aber jedenfalls ist es bemerkenswert, dass dasselbe Weib auch in einem dritten mit dem erwähnten verbundenen Fuchsmärchen auftritt, welches Märchen wir jetzt untersuchen wollen.


Urform (s. VII). Der Fuchs steckt sogleich seinen Kopf in das Butterfass der Hausfrau. Die Hausfrau trifft bei ihrer Rückkehr von der Wuhne den Fuchs, wie er den Rahm verzehrt. Sie schlägt den


  1. Dass er umkehrt (Ba 1–3; vgl. Aj ‘Nurmes’) ist ein durchaus lokaler Zug.
Empfohlene Zitierweise:
Kaarle Krohn: Bär (Wolf) und Fuchs. Suomalaisen Kurjallisuuden Seuran Kirjapainossa, Helsingissä 1889, Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Krohn_B%C3%A4r_(Wolf)_und_Fuchs.djvu/56&oldid=- (Version vom 1.8.2018)