Seite:Kurze Darstellung des Ablaßwesens, wie es noch jetzt im katholischen Franken im Gange ist.pdf/11

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

unter dem Titel der Andacht, war zwar Ursache, daß innerhalb einigen Jahrhunderten viele Millionen Gulden im Teutschen Reiche zurück blieben, welchen ehedem durch den versäumten Unterricht in der Religion, und durch die Allmacht der Mönche nach Welschland der Weg gebahnt wurde: aber er konnte dem Übel nicht ganz wehren; doch war sein Kampf von so guter, obwohl langsamer Folge, daß ihm jetzt das aufgeklärte katholische Teutschland selbst erst Dank darum weiß.

.

 Der Römische Hof ergriff nach dem fürchterlichen Streit darüber seine gewöhnlichen Zwangsmittel, und durch sein Ansehen, in welchem er noch bey dem übrigen katholischen Teutschlande stand, blieben die Ablässe bestättiget; nur ließ er von dem Vortheile, dem wesentlichen Stücke, warum die Ablässe von Rom aus so sehr begünstiget wurden, etwas nach, und forderte für die schriftliche Verleihung derselben nicht mehr so große Summen, als vorhin. Bey den Agentien kosten aber demungeachtet die Ausfertigungen der Ablässe noch ihre Taxe.[1]


  1. 2) [So viel ist gewiß, aber vielleicht nur in Hoffnung besserer Zeiten, daß die Taxe sehr gering ist. Man