Seite:Kurze Darstellung des Ablaßwesens, wie es noch jetzt im katholischen Franken im Gange ist.pdf/8

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

die im Grunde oft die allerverdorbensten Menschen sind, haben, da sie sich alles erlauben, noch immer Mittel genug in Händen ihre Meinung geltend zu machen. Das sind, wie ich vermuthe, nicht unerhebliche Gründe, warum es wohl mit dem Ablaßwesen in Franken noch lange bey dem Alten bleiben wird: unterdessen kann eine getreue Schilderung dieses Zustandes nicht ohne Nutzen seyn; denn es gibt in Franken viele für Wahrheit und gute Ordnung empfängliche Seelen. So viel zur Einleitung.




In dem ersten Theile des Fränkischen Archivs S. 307 las ich ein Ablasgebet als einen Beytrag zur Geschichte der Fränkischen Aufklärung.

 Ich vermuthe, daß vielleicht viele Leser desselben über die Ablässe, wie sie noch heut zu Tag bey den Römisch-Katholischen in Franken[1] gangbar sind, mehr Licht verlangen werden, oder daß ihnen doch mehr Aufklärung darüber willkommen sey. Ich liefere Ihnen deshalb eine kleine Geschichte der gangbarsten Ablässe in Franken, als einen Nachtrag zu


  1. 1) [Nicht nur in Franken, sondern bey allen Katholiken, ehe der wahrhaft verkannte Joseph der II. dem Unfug zu steuern suchte.]