Seite:Kurze Lebens-Notizen zu der Portrait-Gallerie merkwürdiger Luzerner auf der Bürgerbibliothek in Luzern.pdf/11

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Krieg und nach des Vaters Tod in dem Schwabenkrieg. Der Kaiser Maximilian beschenkte ihn aus vorzüglicher Achtung und Gewogenheit mit dem Edelsitz Wartenberg zu Muttenz im Baslergebiet, und seine Vaterstadt erhob ihn zum Schultheißen, welche Würde er zwölf Jahre lang bekleidete. Er starb 1527.

14. Peter Hertenstein,

ebenfalls Sohn des Kaspar Hertenstein, folgte in seinen Jugendjahren dem Vater in den Krieg, wurde aber später Priester, und als solcher Domherr der Stifte Konstanz, Basel und Sitten und Chorherr zu Beromünster. Er stund bei dem kriegerischen Papst Julius in hoher Achtung und genoß dessen Vertrauen in vorzüglichem Grade. Er war sein Abgesandter in die Schweiz und bewirkte die Errichtung der noch heute bestehenden päpstlichen Schweizer-Leibgarde im Jahre 1510. Er starb in Rom.

15. Thomas Murner,

geboren 1475 zu Straßburg, Barfüßer, Doktor der Theologie, welcher Ende des Jahres 1524 nach Luzern kam und dort einige Jahre Stadtpfarrer war. Von Straßburg gebürtig, hatte derselbe erst zu Paris, dann an vielen andern Orten bald die Rechte, bald Theologie und Logik gelehrt. Seine Sprache war nach der Sitte damaliger Zeit äußerst hitzig und grob. Er schrieb Disputationsschriften in Religionssachen, und