Seite:Kurze Topographie und Geschichte der Kreis-Stadt Rothenburg.djvu/49

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zu lassen. So erfolgte denn die Huldigung. Aber der Friede währte nicht lange. Im Jahre 1677 verschloß er wieder das Brauhaus, das Herrschaft und Bürgerschaft gemeinschaftlich besaßen, und ehe dieser Streit beendet war, entstand ein neuer über die Hofedienste, so daß alle Gemüther auf’s Aeußerste erbittert waren. Da ward er am 3. März 1680, während er in seiner Stube beim Abendessen saß, durch’s Fenster von seinem Schützen, dem er selbst zuvor nach dem Leben getrachtet hatte, erschossen. Der Mörder wurde am 18. Juli zu Bautzen gerädert.

Welch gesetzlose Zeiten gab es noch vor 160 Jahren!

Nun ging Rothenburg mit Tormersdorf und Geheege jure proximitatis gradus, wie es im Lehnbriefe heißt, über an

Christoph von Nostitz des heil. Röm. Reichs Edlen Panner- und Freiherrn auf Tzschocha, Wiesa, Rengersdorf, Goldentraum und Scholzendorf, und an seinen Bruder Hertwig von Nostitz, der 1691 auf der Ritteracademie zu Wolfenbüttel, sechzehn Jahre alt, starb. Der Erstere legte in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts Goldentraum an. Er verkaufte Rothenburg mit Zubehör 1686 an

Hanns Heinrich Grafen von Hohberg auf Fürstenstein in Schlesien, Erbherrn auf Freyburg und Gottesberg. Er scheint sich der Kirche sehr angenommen zu haben. Unterm 8. Januar 1689 gab er eine „Instructio oder Kirchen-Verfassung.“ Auch bekam er, wegen Berufung des Diaconus M. Gottfried Preuß, und einiger Bauten in der Kirche, Streit mit Wolff Abraham von Gerßdorff auf Mükenhain, Biehain, Kaltwasser u. s. w., welcher vom Februar bis October 1688 währte, und während dieser Zeit mußten