Seite:Löhe, Wilhelm Die bayerische Generalsynode vom Frühjahr 1849 und das lutherische Bekenntnis.pdf/49

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anlangt, so wollen wir nach dem, was über Diaconie auf der Synode geäußert worden ist, nur gerne schweigen.




 Nr. 9. p. 13. unserer Petition anlangend, so haben wir auf Freiheit innerhalb confessioneller Grenzen für Liturgie und dahin Einschlägiges angetragen. Wir waren dabei der Meinung, daß wir uns gegen irgend eine allgemein einzuführende Agende keineswegs wehren wollten, wofern sie nur auf dem Boden confessioneller Reinheit und Entschiedenheit erwachsen wäre. Ja, wir vertheidigten im engern Kreis die Ansicht, daß es gegenwärtig am besten sein dürfte, eine recht einfache Gottesdienstordnung und Agende einzuführen, weil die meisten Geistlichen, geschweige die Laien über die Herrlichkeit des älteren kirchlichen Gottesdienstes überhaupt kein, geschweige ein richtiges Urtheil und für sie kein Herz hätten. Festhaltung der liturgischen Grundgedanken, aus denen sich in der Folge die vollere Schönheit des Gottesdienstes entwickeln könnte, das war alles, wofür wir neben confessioneller Entschiedenheit gestimmt haben würden. Indes kam die Agendensache bei der Synode zu keinem Abschluß, Die Beschlußfaßung wurde vertagt, bis die neue Agende vollständig vorgelegt sein würde und die neue Gottesdienstordnung feststünde. Die Münchener Agende wurde den Geistlichen neben dem bereits vorhandenen bayerischen Agendentwurf zum Gebrauch überlaßen und das Oberconsistorium gebeten, diejenigen Gebete und Formulare, welche im Agendentwurfe und der Münchener Agende nicht stehen, sich aber in der noch unveröffentlichten, neuen Agende fänden, den Pfarrern einstweilen im Sonderdrucke vorzulegen. Dabei scheint es, als dürften auch die in verschiedenen Landestheilen bisher gesetzlich bestehenden älteren Agenden, z. B. die Brandenburgische, auch ferner gebraucht werden. – Das ist nun freilich nicht, was wir verlangten, indes wäre es erträglich, wenn nicht auch der bisherige keineswegs confessionell getreue, sondern unirte Agendentwurf für die, die