Zum Inhalt springen

Seite:Lebensläufe Meissner Künstler.pdf/63

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen. Allgemeine Hinweise dazu findest du auf dieser Seite.

Aufsehers des kurfürstlichen Begräbnisses in Freiberg Johann Friedrich Lück, der später nach Dresden zog, kam 1741 als Bossiererlehrling an die Meißner Manufaktur, ging nach 1758 an die Porzellanfabrik nach Frankenthal, wurde aber 1764, als man die Kunstschule für Maler und Former an der hiesigen Manufaktur begründete, zurückberufen und starb als Vorsteher des weißen Corps. Christian Gottlob Lück,75 76 77) jüngerer Bruder des vorigen, geb. zu Freiberg 1733, Bildhauer an der Manufaktur, starb 1796. Johann Gottlob Karl Liebezeit,7«) geb. den 23. Februar 1766 zu Meißen, herangebildet an der Kunstschule daselbst, sehr guter Landschaftsmaler an derselben. Er starb am 30. April 1811. In Dresden stellte er 1787 nach der Natur gemalte Bilder aus, u. a. Gegenden bei Zadel in Wasserfarben. Christoph Lindemann, 77) Maler in Meißen, gest. den 25. August 1629. Christian Philipp Lindemann.78) Da wohl kaum an- genommen werden kann, daß zwei Kupferstecher ganz desselben Namens zu gleicher Zeit gelebt haben — an Vater und Sohn kann wegen der Lebensjahre nicht gedacht werden —, so ist wohl der in Naglers Künstlerlexikon 7, 533 genannte Linde- mann identisch mit dem in Meißen als Kupferstecher und Maler an der Manufaktur vor 1754 verstorbenen Christian Philipp Lindemann. Nach Nagler a. a. 0. wurde er 1700 in Dresden geboren, ging später nach Italien, wo er für Gabbianis Raccolta zwei Blätter stach. Nach seiner Heimkehr habe er abwechselnd in Regensburg und Nürnberg gearbeitet und sei 1754 gestorben. Als Ergänzung zu diesen Angaben ist aus dem Trauregister der Stadtkirche hinzuzufügen, daß 1754 Juliane Sophie Christian Philipp Lindemanns Kupferstechers und Malers Witwe in Meißen stirbt, und daß sich 1759 der Porzellanmaler Christian Traugott Lindemann, Sohn des Christian Philipp Lindemann, gewesenen Kupferstechers und Malers bei der Manufaktur, verheiratet. Von den Stichen Lindemanns sind bei Nagler dreizehn aufgeführt.

75) Trauregister der Stadtkirche 1765. S. 462. Mannschaftsbuch der König). Manufaktur 1744/95 Totenbuch z. g. J. 76) Taufregister der Stadtkirehe z. g. J. Mannschaftsbuch der Königl. Manufaktur 1744/95. Etat derselben 1812. Fol. 34. Hasche, Magazin 2, 233. 4, 184. 77) Totenbuch der Stadtkirche z. g. J. Vgl. auch die Taufregister 1613 und 1619. 78) Außer Nagler vgl. Totenbuch der Stadtkirche 1754. nr. 150. Trauregister derselben 1759. S. 229. Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften 14, 318.

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Loose: Lebensläufe Meißner Künstler. C. E. Klinkicht & Sohn, Meißen 1888, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lebensl%C3%A4ufe_Meissner_K%C3%BCnstler.pdf/63&oldid=- (Version vom 13.12.2024)