Zum Inhalt springen

Seite:Lebensläufe Meissner Künstler.pdf/82

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

das ergreifende „Begräbnis in Westfalen“, durch Holzschnitt vervielfältigt in Schorers Familienblatt, neben dem Steuerzahltag ein Hauptbild des Meisters; dann „In der Kirche“, den „Rententag“ (England), „Kinder Spatzen fütternd“ (Privatbesitz in Düsseldorf), „Väterliche Ermahnung“, „[WS 1]Westfälische Kirchengängerin“. Im folgenden Jahre entstanden „Nach der Christbescherung“ (England), „Processierende Bauern in der Wartestube“ (Rechtsanwalt Lesky in Dresden), und auf der Dresdner akademischen Ausstellung des Jahres 1883 war der Künstler außer mit dem bereits genannten „Religionsunterricht in der Kirche“ durch den „Vetter vom Lande“ (Holzschnitt im Daheim) vertreten, ein Bild, auf welchem das Thema der unbequemen Verwandtschaft in recht drastischer Weise zur Darstellung kam. In den letzten Jahren reihten sich den genannten Bildern folgende an: 1885: „Beim Dorfschulzen“, ausgezeichnet auf der internationalen Ausstellung in Antwerpen (Holzschnitt in Über Land und Meer). In demselben Jahre: „Wo liegt Kamerun“ (Ein Schulmeister zeigt Bauern auf der Landkarte das neue Reichsland. (Holzschnitt in Schorers Familienblatt). 1886: „Gesangstunde“ (Holzschnitt in der Leipziger Illustrierten Zeitung. Erworben vom Museum in Hannover) und „Glückliches Heim“ (angekauft vom Kunstverein in Köln). 1887: „Der Witwe einziger Trost“ und „Musikalischer Versuch“. Die nicht weiter bezeichneten Bilder sind sämtlich in Privatbesitz. Das letzte Bild 1888 „Die Geschwister“ befindet sich auf der Ausstellung in Barmen.

Valentin Otto,[1] Bildhauer, aus Nossen gebürtig, wurde 1654 Bürger in Meißen und starb hier den 12. Oktober 1673. Er verfertigte mit dem Maler Johann Richter (s. w. u.) für 500 Thaler einen schönen, mit Schnitzwerk und Malerei versehenen Altar für die Kirche zu Mittweida.

Christian Ernst Dietrich Otto,[2] Schmelzmaler an der Manufaktur um 1760–1780.

Ernst Moritz Pappermann,[3] geb. den 28. Oktober 1830 in Fischergasse bei Meißen. Sein Vater war Prokuraturamtsbote. Mit dem 17. Jahre kam er nach Dresden auf die Akademie. Nach Absolvierung derselben bildete er sich in dem Atelier Bendemanns weiter aus und erwarb sich durch zwei Gemälde „Sandalenbinder“ und ein Porträt zwei silberne Medaillen. Einen Ruf


  1. Kämmereisachen (Stadtarchiv) nr. 44. Totenbuch der Stadtkirche z. g. J. Füßli, Künstlerlexikon 1, 1003. Herrmann, Mitweydisches Denkmal. 1698. S. 52.
  2. Nagler, Künstlerlexikon 10, 425.
  3. Nach eigenen Mitteilungen des Künstlers.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Satzzeichen ergänzt
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Loose: Lebensläufe Meißner Künstler. C. E. Klinkicht & Sohn, Meißen 1888, Seite 76. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lebensl%C3%A4ufe_Meissner_K%C3%BCnstler.pdf/82&oldid=- (Version vom 13.12.2024)