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genommen hatte, war für den jungen Mechitar eine schwere Geduldprobe, denn er musste neben verschiedenen den Mönchen zufallenden Obliegenheiten noch die schwersten Gartenarbeiten verrichten, von denen er nicht einmal befreit wurde, als er an einem in jenen Gegenden auch heute noch häufig vorkommenden Augenleiden erkrankte. Um seinen Plackereien ein Ende zu machen, entfloh er mit einem guten Freunde ins Sewansche Kloster auf den Geoktschasee, aber auch hier ward ihm die harte Behandlung, die er seitens seiner Oberen erfuhr, bald unerträglich und beide Freunde zogen nach Eriwan, wo sie sich einen Esel kauften und einer nach Erserum ziehenden Karawane anschlossen. In Hassan-Kaloh gab jedoch Mechitar schon seine Weiterreise auf, da ihm der Abt des dortigen Klosters den Vorschlag machte, bei ihm zu bleiben und in die Klosterschule als Lehrer einzutreten. Als solcher verweilte er hier anderthalb Jahre und während dieser Zeit hatte er Gelegenheit, sich mehr und mehr mit den Grundsätzen der katholischen Religion bekannt zu machen, denn in

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Arthur Leist: Litterarische Skizzen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 86. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LeistLitterarischeSkizzen.pdf/90&oldid=- (Version vom 1.8.2018)