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der Gegend von Hassan-Kaloh befanden sich gerade mehrere katholische Missionäre, die durch ihre Propaganda das Volk und die armenische Geistlichkeit nicht wenig beunruhigten. Dazu machte er noch, als er von Hassan-Kaloh in seine Vaterstadt zurückkehrte, in Erserum die Bekanntschaft eines Mannes, der in Rom gewesen war und ihm viel über die Herrlichkeit der katholischen Kirche und die Macht des Papstes zu erzählen wusste. Diese Schilderungen machten einen mächtigen Eindruck auf ihn und nicht minder die Bücher, die er sich zu verschaffen gewusst hatte. Er bezog daher, um sich ganz seinen Studien und religiösen Betrachtungen widmen zu können, wiederum ein Kloster und hier verfasste er als achtzehnjähriger Jüngling ein schönes Kirchenlied „Ich flehe dich an, o Mutter Gottes!“ welches lange Zeit in den armenischen Kirchen gesungen wurde. Nach einer sechsmonatlichen Krankheit, während welcher er fast völlig blind war, beschloss er mit einem andern jungen Manne nach Jerusalem zu gehen und setzte auch seinen Entschluss ins Werk. In Aleppo

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Arthur Leist: Litterarische Skizzen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 87. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LeistLitterarischeSkizzen.pdf/91&oldid=- (Version vom 1.8.2018)