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angekommen, änderte er jedoch seinen Plan, da ihm der Gedanke, Rom zu sehen, keine Ruhe liess und wahrscheinlich die Idee, sich dort auszubilden und dann als Geistlicher für sein Volk etwas grosses zu vollbringen, schon damals seinen Geist beschäftigte. Die in Aleppo sich aufhaltenden Jesuiten rieten ihm jedoch von seinem Vorhaben ab und zwar, weil er weder lateinisch noch italienisch verstand und daher seine Lage in der ewigen Stadt eine schwierige sein würde. Als er jedoch auf seiner Absicht bestand, gaben sie ihm ein Empfehlungsschreiben und er schiffte sich mit seinem Gefährten nach Italien ein. Auf Cypern erkrankte er am Fieber und musste dort längere Zeit in einem armenischen Kloster verbleiben, wo er von den Mönchen, die ihn seiner Romreise wegen für einen Abtrünnigen hielten, ziemlich hart behandelt wurde. Die hier erfahrene schlechte Behandlung war vielleicht auch der Grund, dass er nach seiner Genesung die Reise nach Rom nicht weiter fortsetzte, sondern in seine Heimat zurückkehrte, wo er auch im Jahre 1695 anlangte. Im nächsten

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Arthur Leist: Litterarische Skizzen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 88. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LeistLitterarischeSkizzen.pdf/92&oldid=- (Version vom 1.8.2018)