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Jahre wurde er in einem Alter von zwanzig Jahren zum Mönche geweiht und schon jetzt begann er Gesinnungsgenossen in seine Nähe zu ziehen, obgleich er vielleicht mit sich selbst noch nicht über den Zweck dieser Vereinigung im klaren war. Um diese Zeit machte der Schüler der römischen Kongregation di propaganda fide, Chatschatur in Konstantinopel, wo er als Missionar wirkte, viel von sich reden und der Ruf seiner Gelehrsamkeit und Beredsamkeit drang auch nach Kleinasien in das Kloster, in welchem sich Mechitar befand. Sein unruhiger Geist vermochte die Eindrücke des Erzählten nicht gleichgültig hinzunehmen und um den berühmten Prediger und Gelehrten selbst zu sehen und zu hören, begab er sich nach Konstantinopel. Hier machte er Chatschatur den Vorschlag, mit ihm eine Ordensbrüderschaft zu gründen, deren Bestimmung es wäre, die Priestererziehung und Volksaufklärung zu fördern. Chatschatur schlug ihm seine Beihilfe ab, weshalb Mechitar nach Erserum zurückkehrte, ohne jedoch Ruhe zu finden, denn der Gedanke, einen Orden zu gründen

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Arthur Leist: Litterarische Skizzen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LeistLitterarischeSkizzen.pdf/93&oldid=- (Version vom 1.8.2018)