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Kloster ausgebaut worden, doch nicht lange sollte es seine Bewohner beherbergen.

Im Jahre 1715 brach zwischen der Türkei und der Republik Venedig ein Krieg aus und Mechitar flüchtete sich vor den einrückenden Türken mit den meisten seiner Schüler nach Venedig, wo sie sich durch Messelesen ihren Unterhalt verdienten. Als endlich die Morea völlig von den Türken erobert und mithin das dortige Kloster für den Orden verloren war, kam Mechitar beim Senate um die Erlaubnis zur Errichtung eines Klosters in Venedig ein, aber seine Bitte wurde nicht gewährt. Da fiel sein Augenmerk auf die völlig unbewohnte Insel San Lazzaro, und nach langen Bemühungen erhielt er endlich im Jahre 1717 die Erlaubnis, sich mit seinen Genossen dort niederzulassen, wobei ihnen der Senat die ganze Insel zum Eigentume übergab. Jetzt schien ihre Zukunft gesichert, aber da die kleinasiatischen Katholiken nicht aufhörten, in Rom ihre Bestrebungen zu verdächtigen und ihnen vorwarfen, gegen die römisch-katholische Kirche feindlich gesinnt zu sein, so zögerte der Vatikan mit der neuen

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Arthur Leist: Litterarische Skizzen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 94. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LeistLitterarischeSkizzen.pdf/98&oldid=- (Version vom 1.8.2018)