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Bestätigung und Mechitar wurde sogar nach Rom berufen, wo er auf alle ihm gemachten Vorwürfe eine schriftliche Erklärung abgeben musste. Diese befriedigte das Kardinalkollegium und die neuen Ordensbrüder erhielten das Recht, als Missionäre nach Kleinasien zu gehen, jedoch unter der Bedingung, dass jeder von ihnen erst von zwei Kardinälen geprüft werden sollte.

Jetzt bekam nun Mechitar freie Hand und mit dem ihm eigenen Eifer machte er sich an die Errichtung des Klosters, dessen Bau jedoch nur stückweise ausgeführt werden konnte, da es an den nötigen Geldmitteln fehlte. Er selbst war der Baumeister und Leiter aller Arbeiten und legte hierbei seltenes Verständnis an den Tag. Der Bau des grossartigen Klosters währte zwanzig Jahre und wurde erst nach seinem Tode zu Ende gebracht. Angestrengte Arbeit zerrüttete endlich des Greises Gesundheit und er starb im Jahre 1749 in einem Alter von 74 Jahren. Als er sich dem Tode nahe fühlte, berief er seinen Sekretär Matthäus zu sich, gab ihm Hinweisungen über

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Arthur Leist: Litterarische Skizzen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LeistLitterarischeSkizzen.pdf/99&oldid=- (Version vom 1.8.2018)