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die Wahl seines Nachfolgers und ermahnte die Ordensbrüder einig zu sein und in seinem Geiste fortzuwirken. Eben derselbe Matthäus schrieb bald darauf seine Lebensbeschreibung, aber bis jetzt ist dieselbe noch nicht im Druck erschienen, und zwar aus Rücksichten gegen die römische Kurie, da in derselben gesagt sein soll, Mechitar wäre nur durch die Umstände gezwungen worden, sich zum Katholizismus zu bekennen.

Wie man aus seinem thatenreichen Leben ersieht, war Mechitar von seltener Energie und Ausdauer. Dabei war er jedoch milde, tolerant und von grösser Herzensgüte. Er vergass gern jede Beleidigung und wies sie stets mit einem „Lawtsche!“ (Das ist nicht schön!) von sich. Ausserordentlich war seine Wissbegierde und meistens gelang es ihm auch, dieselbe seinen zahlreichen Schülern einzuflössen. Obgleich die Gründung des Mechitaristenordens sein Hauptverdienst ist, sind doch auch seine litterarischen Arbeiten, die er entweder selbst oder im Verein mit seinen Schülern ausführte, von hoher Bedeutung. Er selbst verfasste oder

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Arthur Leist: Litterarische Skizzen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 96. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LeistLitterarischeSkizzen.pdf/100&oldid=- (Version vom 1.8.2018)