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Einem Wanderer in österreichischer Felsenschlucht.

Durch einen schmalen Felsenritz
Siehst du am Himmel Nacht und Blitz.

Am Klippenrand der karge Strauch
Ist wildbewegt vom Wetterhauch.

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Gebrochen zuckt herein der Strahl,

Ein Feuersplitter, dir ins Thal.

Wie weit Gewitter füllt die Luft,
Kannst du nicht schaun in deiner Kluft;

Doch wechseln hörst du Donnerstimmen,

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Bald ferne dort, bald nah ergrimmen.
Empfohlene Zitierweise:
Nicolaus Lenau: Nicolaus Lenau’s dichterischer Nachlaß. J. G. Cotta, Stuttgart und Augsburg 1858, Seite 129. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lenau_-_dichterischer_Nachlass,_1858.djvu/149&oldid=- (Version vom 22.4.2023)