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Gleichgültig blickt er nieder auf die Leichen,
Die mit den Wellen ihm vorüberstreichen;
Da lischt die Fackel aus im Windeswehen,
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Wie seine Herrlichkeit einst wird vergehen.Noch wollte ihn der dunkle Strom erhalten,
Er trug ihn eigenmächtig an’s Gestade,
Denn damals waren die Naturgewalten
Noch nicht verschworen gegen seine Pfade.
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Was Karl empfand auf jenem Ehrenfeld,Weiß nur des Schicksals Liebling, nur ein Held,
Der auch wie er den Degen in der Hand,
Und Gottes Geist im Haupt, für’s Vaterland
Mit solchem Helden rang und es gerettet
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Aus Schmerz und Schmach, worin es lag gekettet.Mag immerhin nach Asperns blut’ger Schlacht
Der stolze Feind erheben seine Macht,
Aufwerfen siegreich seine Heldenfahne:
Sie blieb doch krank vom schüttelnden Orkane.
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Die Donner Asperns haben’s ausgesprochen:„Er ist besiegbar!“ unvergeßlich Allen,
Und Leipzig wird die Donner wiederhallen;
Empfohlene Zitierweise:
Nicolaus Lenau: Nicolaus Lenau’s dichterischer Nachlaß. J. G. Cotta, Stuttgart und Augsburg 1858, Seite 147. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lenau_-_dichterischer_Nachlass,_1858.djvu/167&oldid=- (Version vom 23.4.2023)
Nicolaus Lenau: Nicolaus Lenau’s dichterischer Nachlaß. J. G. Cotta, Stuttgart und Augsburg 1858, Seite 147. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lenau_-_dichterischer_Nachlass,_1858.djvu/167&oldid=- (Version vom 23.4.2023)