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Zu spät nun ists, es welkt’ in meiner Hand;
Du aber bist kein Freund von welken Dingen.
Don Juan.
O gib! sie welkte nicht, ihr frischer Duft
Erquickt die Brust in dieser schwülen Luft;
O sprich! und gib der stummen Blume auch
Den süßen Schall zu ihrem Frühlingshauch.
Maske.
Das Röslein wuchs an einem stillen Orte;
Dort ruht ein Herz, weil’s glaubte deinem Worte.
Don Juan.
Du solltest Rosenduft in Worte bringen,
Und lässest scherzend mir die Dornen klingen.
Auf zarte Bitte kam ein rauher Stich;
Nun mach es wieder gut, enthülle dich!
Du kannst mit deinem Angesicht, dem schönen,
Wohl größres Leid, als solchen Scherz versöhnen.
Maske.
Kein Scherz, dein Liebchen starb vor wenig Tagen,
Sie bat mich, dir noch einen Gruß zu sagen,
Empfohlene Zitierweise:
Nicolaus Lenau: Nicolaus Lenau's dichterischer Nachlaß. J. G. Cotta, Stuttgart und Augsburg 1858, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lenau_-_dichterischer_Nachlass,_1858.djvu/51&oldid=- (Version vom 27.11.2022)
Nicolaus Lenau: Nicolaus Lenau's dichterischer Nachlaß. J. G. Cotta, Stuttgart und Augsburg 1858, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lenau_-_dichterischer_Nachlass,_1858.djvu/51&oldid=- (Version vom 27.11.2022)