Seite:Liebe (Hennie Raché).djvu/115

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darum sollst Du ja zu einem Arzt gehen!“

„Ach Ludwig, ich bitte Dich, bestehe nicht darauf, – – lass mir wenigstens noch etwas Zeit!“

„Warum?“

„Weil – weil ich – – weil ich die – –“

„Weil Du wahrscheinlich befürchtest, Dein Kind könne nicht Dein glattes Gesicht haben, sondern das Feuermal seines Vaters erben, – weil Du darum kein Kind haben willst ... Weil Du – er schrie es ihr ins Gesicht – weil Du mich nicht liebst!“ dabei stiess er seinen Stuhl so heftig zurück, dass er umfiel.

Lea rührte sich nicht, aber ihre Seele weinte.

Also so weit war seine Verblendung und sein Misstrauen gediehen‚ dass er sich nicht scheute, sein Weib so zu verdächtigen, – – so unheilbar krank war seine Seele, – ja unheilbar .. Lea täuschte sich nicht mehr darüber .... nun war es aus, – das war das Letzte!

„Antworte mir doch, – verteidige Dich, wenn Du kannst!“

„Was soll ich Dir antworten, da Du nicht mehr an meine Liebe glaubst!“

Empfohlene Zitierweise:
Hennie Raché: 'Liebe. Roman'. G. Müller-Mann’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1901, Seite 115. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Liebe_(Hennie_Rach%C3%A9).djvu/115&oldid=- (Version vom 10.11.2016)