Seite:Liebe (Hennie Raché).djvu/30

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ausgebreitet lag. Die Sonne leuchtete jetzt golden zwischen den kahlen Baumstämmen ... das Wasser glitzerte, und eine unsagbare Stimmung lag über dem Ganzen ..

Sie waren beide davon ergriffen.

Lea nahm Ludwigs Hand und hielt sie schweigend fest, und er wusste zum erstenmal im Leben, was Glück ist.

Halb widerstrebend gingen sie weiter. Durch die Klopstockstrasse bis Fontenay, wo uralte riesige Bäume stehen.

Lea wurde nun lebhaft.

Sie plauderte von allem Möglichen, schweifte von einem Thema zum andern, und ihr Wesen war von einer Süsse, die ihn berauschte.

Welch ein Weib war sie!

Er schritt neben ihr her, – sprach wenig, und liess den Klang ihrer Stimme auf sich wirken ... diese Stimme, die alles so ruhig sagte! Diese Stimme, der man Glauben geschenkt hätte, und wenn sie die unglaublichsten Dinge behaupten würde!

Dann sprach er auch ein wenig von sich ..., erzählte ihr, wo er wohnte, von seinen Gewohnheiten, von seinen Lieblingsbüchern und seinen Kunstschätzen.

Empfohlene Zitierweise:
Hennie Raché: 'Liebe. Roman'. G. Müller-Mann’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1901, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Liebe_(Hennie_Rach%C3%A9).djvu/30&oldid=- (Version vom 24.10.2016)