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„Bist Du glücklich, Lea?“

„Glücklich! Glücklich! .. Ach, viel mehr als glücklich!“

Und sie umarmten sich wieder und schwiegen ... sie versuchten einander in die Augen zu sehen, mit jenem tiefen Blick der Liebe, der bis auf den Grund der Seelen schaut.

Und noch einmal glaubten sie an die ewige Dauer dieses Glückes, und die Fülle ihrer Liebe war so gross, dass sie keine Worte mehr fanden und nach keinem Ausdruck mehr suchten, um sich gegenseitig ihre Liebe zu gestehen.

Selbst ihre Küsse deuchten sie zu schwach, um die ganze Grösse ihrer Liebe zu beweisen.

Ludwig glaubte Lea in diesem Augenblick, dass sie glücklich war und ein unsagbares Gefühl der Wonne darüber erfüllte ihn.

Er – er war die Ursache ihres Glückes.

Giebt es wohl etwas, das unser Herz mehr erhebt, als das Bewusstsein, einem andern geliebten Wesen alles das zu verkörpern, was es vom Leben hofft und wünscht?

Glück geben!

Wer viel gelitten hat, kann am

Empfohlene Zitierweise:
Hennie Raché: 'Liebe. Roman'. G. Müller-Mann’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1901, Seite 99. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Liebe_(Hennie_Rach%C3%A9).djvu/99&oldid=- (Version vom 10.11.2016)