Seite:Lorent Johannis-Kirche und Kirche des hl. Kreuzes in Schwäbisch-Gmünd.pdf/10

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Bogenfriese und mit der über einem seiner Fenster angebrachten Jahreszahl 1497, zu welcher Zeit[1] die Stadtmauern erweitert wurden. Hierauf kommt der von einer nebenanliegenden Wirthschaft benannte Hahnenthurm, wo die Laufgänge innerhalb der Ringmauer sich eine Strecke weit erhalten haben; diese beliebten Spaziergänge der Vorzeit wurden seit dem Jahre 1811 nicht mehr unterhalten, verfielen allmählich und mußten, um Unglück zu verhüten, bald darauf entfernt werden[2]. Im ferneren Verlaufe kommen noch einige kleinere Thürme ohne Namen, aber bald hört gegen Westen zu die Stadtmauer auf. Dort ist sie abgetragen worden, und nur der höchst pittoreske fünfeckige oder sogenannte fünfknöpfige Thurm verschont geblieben. Auf der Stelle, wo der älteren Ringmauer entlang der vor Alters berühmte Turniergraben lag, breitet sich gegenwärtig eine neue Vorstadt aus. In den letzten Decennien hat die Neuerungssucht gewaltig unter Gmünd’s alten Gebäuden aufgeräumt; mehrere sind der Zerstörung bisher glücklich entgangen, doch ist auch über ihre Fortexistenz der Stab bereits gebrochen, und sie werden nicht mehr lange historische Zierden der Stadt bilden.


  1. Nach M. Grimm Geschichte der ehemaligen Reichsstadt Gmünd 1866, S. 378.
  2. Ibidem.