Seite:Lorent Johannis-Kirche und Kirche des hl. Kreuzes in Schwäbisch-Gmünd.pdf/17

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in welchen das Bündniß der mächtigen Reichsstadt von Städten und Fürsten gesucht war.

Ueber die Gründung der Johanniskirche , mit welcher wir uns zuerst beschäftigen wollen, fehlen alle historischen Notizen; nur eine Legende, welche die Klosterbibliothek von Lorch aufbewahrte, sucht das, was die Geschichte nicht aufhellen kann, zu erklären. Nach dieser[1] war der ganze Raum wo jetzt Gmünd steht von Wald bedeckt, in welchem die Wohnung eines Jägers Eckhard allein stand. Der Alte war früher ein tapferer Krieger gewesen und hatte einen tüchtig im Waffenhandwerk unterrichteten Sohn, welcher im Dienste Friedrichs I., Herzogs von Schwaben, sich bei mancher Gelegenheit hervorgethan hatte. Die Tochter des Kanzlers sah oft den schönen Jüngling und erwiderte die Liebe, welche sie bei ihm entzündet hatte; doch ihr Vater wollte nichts von einer Verbindung mit dem jungen Manne der so ganz ohne Vermögen war, wissen. Da wurde eine große Jagd veranstaltet; während derselben verlor Herzogin Agnes, Tochter Kaiser Heinrich IV. ihren Ehering, was damals für das Vorzeichen eines Unglücks gehalten wurde und die fröhlich begonnene Jagd schnelle beendete. Am folgenden Tage gewahrte Ekkard’s Sohn auf dem Wege zu seinem Vater


  1. S. Ottmar F. H. Schönhuth, die Burgen, Klöster u. s. w. Württembergs.