Seite:Lorent Johannis-Kirche und Kirche des hl. Kreuzes in Schwäbisch-Gmünd.pdf/53

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Gewölbes der Vorhalle sind miteinander verflochten, über dem Eingange kömmt die Frauenschuh genannte Verzierung vor, und knorriges Astwerk bildet Consolen nebst Baldachinen von vier der an den Wänden der Vorhalle angebrachten Statuen, welche die fünf klugen und die fünf thörichten Jungfrauen darstellen. Letztere Standbilder, welche älter als das Portal sind, haben in jeder Beziehung einen künstlerischen Werth; Stellung, Form der Köpfe und Faltenwurf der Gewänder sind reizend zu nennen. An der östlichen Wand bemerken wir unter diesen Jungfrauen drei Consolen; sie stellen von gothischem Laubwerk umgebene und in dasselbe übergehende Gesichter vor, welche besonders gelungene Arbeiten sind. Ferner gewahrt man eben dort folgende Lapidar-Inschrift in gothischen Minuskeln: Anno Dom. 1351 ponebatur primus lapis pro fundamento hujus chori XVI kal. Augusti. Innerhalb dieser Vorhalle sind fünf verschiedene Steinmetzzeichen eingemeißelt und auf ihrer Wölbung 18 verschiedene Todesmartern in Relief dargestellt, die verschiedenen Kreuzigungsarten, Schinden, Köpfen u. s. w. Das Tympanon des fast lanzettförmigen Portalschlusses enthält drei Reihen von Bildern in Relief. Unten sieht man Gethsemane, die Gefangennehmung Christi, Pontius Pilatus, seine Hände in einer Schüssel (in Unschuld) waschend, und die Geißelung; in zweiter Reihe sind die Dornenkrönung, die Krenzschleppung, Kreuzigung und Kreuzabnahme,