Seite:Lorent Johannis-Kirche und Kirche des hl. Kreuzes in Schwäbisch-Gmünd.pdf/62

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einer Taube; so bildet die Dreieinigkeit den höchsten und würdigen Abschluß dieses Kunstwerkes.

Symmetrisch ist die Sacristei der Taufcapelle gegenüber im südlichen Seitenschiffe errichtet und, wie jene, zwischen den Strebepfeilern neben dem Portale eingebaut. Die Sacristei gehört einer späteren Zeit an als der übrige Kirchenbau und ist wohl, wie die beiden Chorportale, erst nach dem Falle der Thürme in ihrer jetzigen Gestalt erbaut worden. Ihr Eingang, sowie ein aus ihrer Wandung vortretender Treppenthurm, welcher in ihre obere Abtheilung, in die Paramenten-Kammer, führt, ist mit dem üppigen Schmucke der gothischen Verfallzeit decorirt; ebenso hat das große Fenster der Sacristei, welches sich gegen Süden nach Außen öffnet und über beide Gelasse ausdehnt, ein sehr reiches, aber von allen strengen Regeln des frühgothischen Stiles weit entferntes Maaßwerk. Ueber den Innenraum des unteren Stockes der Sacristei breitet sich ein Netzgewölbe, auf dessen polychromen Schlußsteinen der Reichsadler, die drei Löwen der Hohenstaufen und Christus dargestellt sind; letzterer in origineller Weise; seine Büste hält unter dem Arme eine Geißel, welche einem Besen nicht unähnlich ist. Das zweite Gelaß, die Paramenten-Kammer, deckt ein Tonnengewölbe aus Ziegelsteinen. Dieser eben beschriebenen Sacristei wurden mit der Zeit zwei einstöckige Verlängerungen mit ovalen Fenstern angefügt;