Seite:Lorent Johannis-Kirche und Kirche des hl. Kreuzes in Schwäbisch-Gmünd.pdf/72

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Johannes nebst dem durch die Worte: „Wahrlich, dieser Mensch ist Gottes Sohn gewesen,“ bekannten Hauptmanne. Vor den Gekreuzigten sitzen drei würfelnde Männer um ein ausgebreitetes Gewand, von denen der eine den andern leidenschaftlich an den Haaren ergreift. Herr Jul. Erhard sandte Copien dieser beiden Bilder an den bewährten Kunstkenner Professor G. F. Waagen in Berlin, welcher erklärte, daß er diese merkwürdigen Bilder einem sehr verdienten, doch wahrscheinlich dem Namen nach unbekannten schwäbischen Maler aus der zweiten Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts zuschreibe, und hob als sich besonders auszeichnend die Komposition der Trauer über den Leichnam Christi hervor. Gemälde-Restaurateur A. Deschler in Augsburg erkannte in den zwei Gemälden dieselbe Ursprungszeit, doch glaubte er in dem Maler derselben einen Zögling der Kölnischen Schule zu finden.

Dem hl. Grabe gegenüber ist die Rückseite des Hochaltars, und an dieser ein von Wörmann in München 1861 gefertigter Schrein angebracht. Die Holzskulpturen, gediegene Arbeiten, haben durch weißen Anstrich das Ansehen von Stein erhalten. Im Schreine sieht man den Garten Gethsemane mit dem betenden Christus und seinen Jüngern; die Köpfe, besonders der des Johannes, sind idealisch schön. Reliefs von derselben Färbung, die Passion darstellend, schmücken die Innenseite der Thürflügel.