Freund der Geschichte gern, und mit Vorliebe sucht er die Stätten aus, wo dieselben noch zu finden sind. Zu diesen für historische Träumereien geeigneten Orten gehört Gmünd, dessen Namen Rinck[1] von Mündung herleitet, entweder weil sich hier das Remsthal immer weiter öffnet, oder weil sich etliche Bäche in die Rems ergießen. Nach anderer Auslegung bedeutet Gmünd „gaudium mundi“, Freude der Welt. Als frühere Benennungen des Ortes führt Crusius[2] Thiergarten und Kaisers-Gereut (von den Hohenstaufen ausgerodeter Wald) an.
Urkundlich kommt der Name Gmünd zum ersten Male im Jahre 1162 in einer Schenkung an das Kloster Lorch vor, bei welcher Bürger der Stadt Zeugen sind (hii omnes erant Gimundin cives)[3]. Wenn man dem Rhenanus[4] glauben darf, war hier eine Niederlassung schon zur Zeit Karl’s des Großen, welcher dem Abte Volrad von St. Denys ein Diplom zur Besitznahme mehrerer kleiner Klöster im Herzogthum Alemanien, worunter Gamundia, ausgestellt hat. Aus dieser Zeit stammte nach der Tradition das einst
Jakob August Lorent: Die Johannis-Kirche und die Kirche des hl. Kreuzes in Schwäbisch-Gmünd. Bensheimer, Mannheim 1869, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lorent_Johannis-Kirche_und_Kirche_des_hl._Kreuzes_in_Schw%C3%A4bisch-Gm%C3%BCnd.pdf/8&oldid=- (Version vom 1.8.2018)