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Mit diesen Worten erhub sich das Licht in die Luft. Der Fuhrmann sah mit an, wie es aufwärts bis in die Wolken schwebte, wo es vor seinem Blicke verschwand, Seit jener Zeit ist das freundliche Licht nie wieder gesehen worden.




281.
Der Teufelskanzelstuhl.

Im Trillloche unfern Schleiz liegt eine Mühle, die Kühnsmühle genannt. Von dieser durch einen Wiesengrund getrennt ist eine merkwürdige wie durch große Quaderstücke zusammengefügte kuppelartige Felsmasse, zu der von unten einige Stufen führen, die jedoch nicht heraufreichen. Dieser Platz heißt der Teufelskanzelstuhl. Sein Ursprung wird folgendermaßen erzählt:

Der Besitzer der Kühnsmühle wettete einst mit dem Teufel, letzterer könne nicht bis zum ersten Hahnenschrei eine Steinkanzel nebst Treppe erbauen. Der Teufel hatte schon die Kanzel und einen Theil der Treppe vollendet, als der Hahn krähte; voll Aerger ergriff er einen Stein, den er eben zu einer Stufe verwenden wollte, und warf ihn nach der Kühnsmühle. Im Hofe derselben zeigt man diesen Stein noch immer; die Eindrücke der fünf Teufelsfinger sind daran deutlich sichtbar.




282.
Holzweibel und Quergel.

Von Göschitz bis gegen Tögau führte sonst ein unterirdischer Gang, man weiß nicht, zu welchem Zweck und

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Bechstein: Thüringer Sagenbuch. Zweiter Band. C. A. Hartlebens Verlags-Expedition, Wien und Leipzig 1858, Seite 150. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ludwig_Bechstein_-_Th%C3%BCringer_Sagenbuch_-_Zweiter_Band.pdf/152&oldid=- (Version vom 1.8.2018)