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Seite:Luebische Geschichten und Sagen.djvu/167

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Seit der Zeit ist es aufgekommen, daß man die Lüneburgischen öfter gefragt: „wat mâkt de Bull?“ Denn als sie die Kühe weggetrieben, hat der Bulle sich losgerissen, und ist danach die ganze Heerde ihm nachgelaufen.

Man erzählt Aehnliches auch von denen zu Slutup; aber die sind ehrliche Fischersleute, und haben kein Vieh gestohlen, wie die Junter.


84. Die Vitallienbrüder.

Anno 1389 fing Margareta, Königin zu Dänemark, den König Albrecht von Schweden, welcher ein Herzog aus Meklenburg war; und hielt ihn 7 Jahr gefangen. Die Rostocker und Wismarschen aber wollten als getreue Unterthanen ihrem Herrn zu Hülfe kommen, und ließen ausrufen: alle diejenigen, so auf die Dänen rauben und nehmen wollten, die sollten sichern Schutz und Hafen bei ihnen haben. Da that sich ein ungestüm Volk zusammen aus mancher Gegend, von Edelleuten, Bürgern, Amtsleuten und Bauern; und hießen sich Vitallienbrüder, mit Vorgeben, daß sie des Königs Volk mit Vitallien (Lebensmitteln) stärken wollten. Bald waren ihrer so viele, daß die ganze Ostsee unsicher ward; und sie plünderten die alte Stadt Wisby, und nahmen alle Schiffe, nur der

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 161. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/167&oldid=- (Version vom 1.8.2018)