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133. Die Brömsen.

1477 ward Herr Hinrich Bröms zu Rath erwählt. Seine Familie war aus dem Lande Lüneburg gebürtig, und schon im Flor, als noch Bardowiek in gutem Wohlstand war; sie hieß aber damals die von der Netze. Einer von ihnen nun, der sich unter rittermäßigen Leuten im Krieg und in Turnieren allemal wohl gehalten, ist sonderlich im Stechen hochberühmt gewesen. Da hat der Herzog einmal Belieben getragen, mit ihm zu rennen und zu stechen; und wollte, ob sich der Andere gar geweigert, keiner Entschuldigung statt geben. Wie sie aber ziemlich hart an einander gewesen, hat der Herzog gesagt: „Du stickst aß’n Bröms;“ wovon denn der Ritter selbst und seine Kinder die Brömsen genannt sind.

Von diesem Herrn Hinrich stammen die Brömsen, welche zu Lübeck gelebt: sein dritter Sohn aber, Herr Nicolas Bröms, ist vom Kaiser knieend im vollen Küraß zum Ritter geschlagen, und ihm der gedoppelte Adler durch’s Wappen gezogen; wie er denn auch die Brömse auf die lübischen Reichsthaler gesetzt, damit seine Feinde sich vor ihm hüten sollten.

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Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 247. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/253&oldid=- (Version vom 1.8.2018)