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144. Die Lübecker Bibel.

1492 hat Steffen Arndes zu Lübeck die erste plattdeutsche Bibel gedruckt und mit schönen Erklärungen versehn. Da er nun ein schlechtes Weib gehabt, in das er doch gar vernarrt gewesen, hat er, gegen der alten Lehrer Meinung, zu der Stelle: „und er soll dein Herr sein!“ die Erklärung hinzugethan: di vâken to pîpende und to strâkende (dich oft zu herzen und zu streicheln). Sein Gesell aber, der es besser gewußt, hat heimlich über Nacht die Buchstaben vertauscht, und gesetzt: „di vâken to pînigende un to stânde;“ was denn noch da steht.

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 258. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/264&oldid=- (Version vom 1.8.2018)