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181. Marx Meier.

1532. Als die Lübschen in diesem Jahr bei Tönsberg dem König Christiern II. fünf Schiffe genommen hatten und damit nach Kopenhagen kamen, waren sie eines Fähndrichs benöthigt. Nun war unter König Friedrichs Volk ein Landsknecht Namens Marx Meier, der zuvor in Hamburg ein Ankerschmieds-Gesell gewesen, stark und schön von Leib; den baten die Herren vom Könige los. So ward er der Lübschen Fähndrich und bewies sich gegen die Feinde gar mannhaft; ja alles was in Norwegen dem Könige Christiern zu Leide geschah, das geschah durch Marx Meier, wenn er mit seinem Fähnlein die Nacht- oder Tage-Wacht hatte. Als aber der Krieg zu Ende und alle in Lübeck wieder angelangt waren, begehrte der Kaiser eben Hülfe gegen die Türken, da denn die Lübschen ihm 800 Mann von dem Kern und den besten Knechten, die in Norwegen gefochten, wohl gerüstet und staffiert hinaufgeschickt; über diese ward unter Anderen auch Marx Meier zum Hauptmann gesetzt. Damit zog er gen Wien nach Oesterreich; als er aber da kam, war eben Friede mit den Türken gemacht; doch besah der Kaiser die Knechte, daran er denn großes Wohlgefallen gehabt und ihnen einen braven Schmaus geben lassen. So kehrte Marx Meier wieder um und nahm seinen Weg

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Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 327. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/333&oldid=- (Version vom 1.8.2018)