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über die Leute hin geflogen, die Mäuse aber sind den zusehenden Weibern unter die Kleider gelaufen und haben also ein greulich Geschrei mit großem Gelächter angerichtet.

Nachdem aber solcher erste kurzweilige Ritt vollendet, haben die Beiden in rechtem Ernst angefangen scharf zu rennen. Danach ist von ihnen eine große Gasterei oder Collation bestellt, wobei man mit Frauen und Jungfern lustig, fröhlich und guter Dinge gewesen.

Wie aber der Hagenau mit seiner Jungfer aus dem Tanze kömmt, setzt er sich bei ihr nieder und legt sein Haupt in ihren Schooß. Sie meint, daß es Kurzweil sei; aber er ist alsbald dahin gestorben.

Das mag ja heißen: „Kein Freud ohn Leid mag mir nit widerfahren.“

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 341. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/347&oldid=- (Version vom 1.8.2018)